Dienstag, 29. November 2011

Klimawahnsinn

In Durban ist der Teufel los. 15.000 enorm wichtige Leute aus 190 Ländern treffen sich dort, um die Welt zu retten. Mannomann, da können wir ja echt beruhigt sein. Ich vertraue fest darauf, dass diese ganzen Irren, die nur an Kohle denken, eine Lösung finden werden. Vor allem, wenn man so totale Blockierer wie die Amis mit einlädt, die wie üblich behaupten, dass ein Klimaabkommen gar nicht notwendig sei und damit einmal mehr beweisen, dass sie völlig wahnsinnig sind. Lasst die doch einfach mal außen vor, lasst sie nicht mitmachen, wissen doch sowieso alle, wie die drauf sind, die stören doch nur. Ohne die Amis wären die Chancen sicher größer, wenigstens etwas zu erreichen, und sei es auch nur ein erster Ansatz. Andere Störer, wie zum Beispiel China, sollen auch zu Hause bleiben. Wenn dann die, denen vielleicht wirklich etwas am Klima liegt, versammelt sind, lässt es sich sicher besser diskutieren. Dass das Klima komplett im Arsch ist, dürfte allen, auch den Dümmsten klar sein und es ist mehr als erstaunlich, dass es immer noch Leute gibt, die sich notwendigen Maßnahmen verweigern. Es gibt keinen anderen Planeten, wohin wir auswandern könnten, abgesehen davon, dass sich die Seuche Mensch echt nicht noch weiter im Weltraum ausdehnen muss. Wenn ich schon höre, dass manche Leute angesichts der Tatsache, dass die Polkappen abschmelzen, nur an die Bodenschätze denken, die damit in erreichbare Nähe rücken, zweifel ich am Verstand der Spezies Mensch. Dieser alte Spruch, der angeblich indianischen Urspungs ist und der damit endet, dass man Geld nicht essen kann, ist doch nun wirklich wahr und auch nicht so schwer zu verstehen. Warum gibt es also immer noch komplette Vollidioten, die nicht helfen wollen? Ich fürchte, die Leute, die sich bestens im bestehenden System eingerichtet haben und die soviel Geld haben, dass sie Regierungen kaufen und als Lakaien betrachten, haben tatsächlich soviel Macht, ernsthafte Bemühungen um das Erdklima zu hintertreiben. Das darf nicht sein. Wer sind diese Leute, wer sind ihre Helfer und wo sind hinreichend große und sichere Knäste, sie dort auf ewig einzukerkern? Da so ein Verhalten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet werden kann, wäre es durchaus legitim, so zu handeln. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach Verschwörungstheorie, aber an irgend etwas muss es doch liegen, dass hier keine Vernunft einkehrt und die Menschheit offenen Auges in den Untergang läuft und überflüssigerweise auch  noch alle anderen mitnimmt. Oder ist es der Egoismus eines jeden Einzelnen, der eine Umkehr verhindert? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem. Ich glaube, ich seh dann mal schwarz.

Mittwoch, 23. November 2011

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland

Heulen und Zähneklappern, Krokodilstränen und tiefstes Bedauern sind bei unserer hochverehrten Regierung derzeit angesagt. Was ist passiert? Nun, es hat sich herausgestellt, dass es in Deutschland rechtsextreme Gruppierungen gibt, die mordend durch die Lande ziehen und Angst und Schrecken verbreiten. Höchst bemerkenswert, diese Feststellung, stand der Feind bislang doch immer links. Links und Terrorismus wurde doch praktisch synonym gebraucht und hinter jeder Ecke lauerte der anarchistische Attentäter. Und wer wurde nicht alles in diesen Topf geworfen: Globalisierungskritiker, Finanzmarktgegner, ökologisch Bewegte, Studenten, Hippies, Baumfreunde, Veganer und Menschen mit handgestrickten Schafwollsocken, praktisch jeder, der anders lebte als der rechtskonservative Mainstream oder der es wagte, den Mund aufzumachen, um vielleicht mal ein wenig Kritik am bestehenden System zu üben. Diese Leute waren sofort potentielle Staatsfeinde und mussten beobachtet werden. Brennende Autos oder an irgendwelchen Bahnstrecken deponierte lächerliche Plastikflaschen mit "brennbaren Flüssigkeiten", Graffiti an Hauswänden oder von frustrierten Jugendlichen abgerissene Mülleimer, alles war gleich ein Zeichen für den grassierenden Linksterrorismus und der Staat holte die große Keule raus. Aber Rechts? Von da drohte keine Gefahr. Egal, wie viele Leute rechten Schlägern zum Opfer fielen, egal, wie viele national befreite Zonen und No-go-Areas für Ausländer und linksalternative Leute es gab, das sind doch alles Kindereien, bedauerliche Einzelfälle, nicht der Rede wert, lautete der Tenor der Obrigkeit. Verharmlosung war angesagt, sicher nicht verwunderlich bei einer Regierung, die selbst kaum linker Gesinnung verdächtig ist und für die Dinge wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, ressourcenschonendes Wirtschaften, Integration, friedliches Zusammenleben und dergleichen mehr purer Linksradikalismus, also Teufelswerk sind. Trotzdem, nur, um mal zu sehen, ob die Jungs auch genug Spaß haben, hat man dann aber doch mal ein paar V-Leute vom Verfassungsschutz in die rechte Szene eingeschleust, ganz unverbindlich und auf keinen Fall, um zu stören. Einfach mal so zum Gucken, vielleicht brauchen die Kids ja was und man kann aushelfen. Und jetzt das: Eine beispiellose Mordserie erschüttert die Republik und veranlasst die traditionell auf dem rechten Auge blinde Regierung, Bedauern zu heucheln. Wie konnte das nur passieren, wie schrecklich! Wer konnte damit rechnen? Ich würde sagen, jeder, der zu sehen verstand. Dieser unsoziale Ungeist, der von den Regierenden geschürt wird, diese unterschwellige Ablehnung fremdstämmiger Einwohner, die Chancenlosigkeit der Jugend in der heutigen Gesellschaft, die systematische Zerstörung des Bildungssystems und statt Aufklärung die Verharmlosung rechten Gedankenguts, all das förderte die Entstehung eines Klimas, in dem solche radikalen Netzwerke, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, gedeihen konnten. Nachdem man also seit vielen Jahren die Gesellschaft in dieser Weise zerstört hat, muss man sich jetzt nicht wundern, was passiert ist und vor allem nicht betroffen tun. Es gibt sicher viele rechtschaffene Leute, die wirklich bedauern, was geschehen ist und Mitgefühl mit den Opfern haben. Bei der Regierung und ihren Geheimdiensten habe ich allerdings Zweifel.

Mittwoch, 9. November 2011

Ignoranz und Irresein

Ich kann es nicht mehr hören, dieses Gequatsche unserer "Eliten", dass die Märkte nervös seien, dass das Wachstum gefährdet ist, dass wir sparen müssen. Nachdem die Kanzlerin vor kurzem den Satz "Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit für unsere Kinder und Enkel erhalten" abgesondert hat, was nichts anderes bedeutet, dass auch die in den Genuss der Lohnsklaverei kommen sollen, hat jetzt auch die IWF-Chefin Christine Lagarde die Befürchtung geäußert, dass dieses Jahrzehnt ein verlorenes Jahrzehnt sei, in dem zu wenig Wachstum generiert werde. Vielleicht weiß sie es nicht besser, wer weiß, in was für Kreisen die sich rumtreibt, aber von der Merkel als angeblicher Naturwissenschaftlerin erwarte ich, dass sie mit der Tatsache vertraut ist, dass in einem begrenzten System unbegrenztes Wachstum unmöglich ist. Vielleicht behaupten das ja einige Wirtschaftswissenschaftler, aber das kann man getrost ignorieren, da die Wirtschaftswissenschaften eben keine Wissenschaften sind, sondern eine Sammlung von Glaubenssätzen, die von deren Jüngern wie eine Religion verteidigt werden. Mal abgesehen davon, dass diese ganzen Rettungsschirme und Hilfspakete Geschenke an die Banken sind, damit die weiterzocken können wie bisher, vergessen solche Figuren wie Merkel und Lagarde, dass der Mensch der Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens sein sollte, nicht irgendwelche ominösen Märkte, die dazu noch Ansprüche auf immense Gewinne stellen, was dem eigentlichen Sinn der Spekulation auch nicht so ganz entspricht, denn wer spekuliert, kann eben auch verlieren. Das liegt wahrscheinlich an der totalen Überversorgung solcher Leute, dass die den Blick für die Wirklichkeit oder die Bedürfnisse der Bevölkerung völlig verloren haben, die fressen ja kein Brötchen weniger, auch wenn alles kaputtgespart wird. Auch in Griechenland übrigens nicht, wo die Politikerkaste, ähnlich wie bei uns, wie das Fett auf der Suppe schwimmt. Während in Griechenland die Verarmung, die Obdachlosigkeit, die AIDS-Rate, die Selbstmorde ansteigen wie noch nie, fahren die Politiker in der Weltgeschichte rum, wo sie sich mit den Ausbeutern aus anderen Ländern treffen, fürstlich speisen und saufen und ansonsten dafür sorgen, dass alles beim Alten bleibt, auf gar keinen Fall irgendetwas reguliert wird und man weiter auf Kosten der Bevölkerungen leben kann. Ist ja auch sehr bequem, und da in keinem mir bekannten Land Demokratie herrscht, ist es auch sehr schwierig, an den herrschenden Verhältnissen etwas zu ändern. Das wäre aber dringend nötig, es wäre sogar höchste Zeit, denn wir steuern auf den Abgrund zu und der Ereignishorizont ist bald überschritten, dann ist Sense. Übrigens auch in Hinsicht auf die Klimapolitik, die ja auch geflissentlich verschleppt wird. Das ist zwar ein anderes Kapitel, zeigt aber einen weiteren Aspekt des kollektiven Irreseins der Machthaber. Glauben die eigentlich, dass sie ungeschoren bleiben, wenn alles untergeht? Nicht wirklich, oder? Könnte sich nämlich als Irrglauben herausstellen.

Montag, 17. Oktober 2011

Minority Report

Aus immer noch aktuellem Anlass mal ein paar Bemerkungen zu den Bestrebungen unserer, sich dem Grundgesetz verweigernden Bundesregierung, einen totalitären Überwachungsstaat zu errichten. Der sogenannte Staatstrojaner, der dank der Bemühungen des CCC jetzt ans Licht der Öffentlichkeit kam, ist an sich schon ein Skandal, über den eine Regierung in einem Rechtsstaat stolpern müsste. Ein Komplettrücktritt wäre angesagt. Ich fürchte, das wird nicht der Fall sein, kann man also nur hoffen, dass zumindest der Bundesinnenminister seinen Hut nimmt. Jemand, der so drauf ist, ist völlig untragbar und gehört vor Gericht gestellt, statt sich seinen Hintern auf der Regierungsbank platt zu sitzen. Leider sind noch einige andere seines Schlages im Bundestag zu finden, vorwiegend in den rechten Parteien. Diese Sicherheitsfetischisten wollen einfach alles überwachen. Interessant, wie sie dabei argumentieren. Leider ist dieser Trojaner, der offenbar auch noch stümperhaft programmiert wurde, nur der Anfang. Es gibt zahlreiche derartige Projekte in der EU, von denen ich jetzt mal als Beispiel das sogenannte INDECT herausgreife. Dabei geht es um die flächendeckende Totalüberwachung und das Erkennen verdächtigen Verhaltens. Verdächtig in den Augen der Herrschenden, wohlgemerkt. Da ist man ratzfatz in den Mühlen der Ermittlungsbehörden, und das es dabei mehr unbescholtene Bürger als Terroristen erwischt, ist praktisch vorprogrammiert. Was soll also dieser Unsinn? Nun, hinter allem, was sich die Sicherbehörden ausdenken, wie zum Beispiel dieser Nummer mit dem Nacktscanner, stecken auch wirtschaftliche Überlegungen. Überwachung ist ein Riesengeschäft. Die Regierung plant, diesen Dreck weltweit zu exportieren, natürlich auch in Diktaturen, die ihre Bürger ganz offensichtlich unterdrücken, nicht nur in befreundete Scheindemokratien wie hier. Interessant dazu ein Grundsatzpapier  aus dem Wirtschaftsministerium, aus dem ersichtlich wird, dass die Regierung auf Grundrechte scheisst, wenn es darum geht, Kohle zu machen. Für solche Dinge werden übrigens Steuergelder verblasen, wir zahlen unsere Überwachung also auch noch selbst. Das ist die Krönung. Wir alle sehen, dass es so nicht weitergehen kann. Wir brauchen keine irren Politiker mit Allmachtsphantasien, denen die Interessen des Volkes egal sind. Wir brauchen ein neues, besseres System, doch dafür müssen wir die Politbrut erst mal loswerden. Das soll ja in einer richtigen Demokratie ganz einfach sein, rein theoretisch. Warum habe ich das Gefühl, dass das in der Praxis nicht ganz so einfach ist?

Dienstag, 20. September 2011

Der Besucher

Anlässlich des Besuchs des letzten absolutistischen Herrschers Europas, des Oberhaupts der kruden Sekte, die unter dem Namen katholische Kirche bekannt ist, einige Bemerkungen. Wie wir alle wissen, liegt in Deutschland im Verhältnis von Staat und Kirche einiges im Argen, da ist die bevorstehende Rede des Papstes im Bundestag nur ein trauriger Höhepunkt. Beginnen wir doch einfach bei den Wehrlosesten und Schwächsten der Gesellschaft, den Kindern. Diesen noch leicht beeinflussbaren Menschen werden von frühester Kindheit an im Kindergarten und in den Schulen haarsträubende Geschichten aus einem uralten Buch erzählt, dessen Wahrheitsgehalt irgendwo zwischen Grimms Märchen und dem Herrn der Ringe liegen dürfte. Trotzdem wird so getan, als handelte es sich um Tatsachen. Der Schaden, der damit im kindlichen Geist angerichtet wird, sollte doch mal näher untersucht werden. Daher gehört Religionsunterricht nicht in Schulen. Aber, wie die Schulen selbst, dient diese Veranstaltung nur dazu, angepasste, konforme und von Untertanengeist erfüllte Menschen heranzuziehen, die zu allem ja und amen sagen und nicht aufmucken. Hier arbeiten Staat und Kirche Hand in Hand, und auch sonst spielen sich diese beiden Institutionen die Bälle zu. Warum gibt es zum Beispiel die Kirchensteuer, die zudem vom Staat eingezogen wird? Als Entschädigung für entgangene Pfründen, die im Zuge der Säkularisierung den Kirchen genommen wurden? Dann wäre es an der Zeit, diese Praxis zu beenden, denn durch die lange Laufzeit dieser Konkordate und Staatskirchenverträge dürften alle Ansprüche der Kirchen, über deren Rechtmässigkeit man sich sowieso streiten könnte, mehr als übererfüllt sein. Niemand hat was dagegen, wenn verblendete Menschen die Kirche mit Spenden unterstützen, aber das der Staat Jahr für Jahr Milliardensummen in diesen zweifelhaften Konzern pumpt, ist eine Unverschämtheit. Die wenigsten Dinge finanziert die Kirche selbst. Ob die horrenden Gehälter der deutschen Kirchenfürsten oder den Unterhalt von Kindergärten oder Krankenhäusern in kirchlicher Trägerschaft, all das bezahlt der Staat. Trotzdem entscheidet die Kirche, was da läuft. Das mündet in so absurden Nummern wie fehlendes Streikrecht, Kinder, die aufgrund der "falschen" Konfession nicht nebenan zur Schule gehen können, sondern kilometerlange Schulwege zurücklegen müssen oder die Diskriminierung von geschiedenen und wiederverheirateten katholischen Mitarbeitern. Dieses staatliche Geld könnte besseren Zwecken dienen. Das sind aber nur die offensichtlichsten der offiziellen und legalen Geschichten, da fließt noch mehr Geld hin, keine Sorge. Die finsteren Sachen sind interessanter. Die Vatikanbank zum Beispiel, die persönliches Eigentum des Papstes ist, ist seit Ewigkeiten eine herausragende Mitspielerin im Geldwäschegeschäft. Der Vatikan ist da insofern in einer günstigen Position, als die kirchlichen Mitarbeiter dieser Bank durch die Lateranverträge vor Verfolgung geschützt sind und die Bank an sich, da sie im Vatikan liegt, von den italienischen Finanzfahndern nicht kontrolliert werden kann. Es gibt da ein interessantes Buch drüber, in dem diese Machenschaften näher beleuchtet werden. Warum erzählt man das nicht den Kindern in der Schule, anstatt da eine Märchenwelt vorzugaukeln? Dann wüssten sie, dass die Kirche ein Ort ist, dem sie besser fernbleiben, gerade für Kinder sicher ein nützlicher Hinweis, auch wenn die noch keine Finanzgeschäfte tätigen, denn für sie sind kirchliche Institutionen sehr gefährlich, wie wir alle wissen. Überhaupt ist der Umgang der katholischen Kirche mit den Kinderschändungen ein erbärmliches Kapitel und auch der Papst fördert nicht gerade die Aufklärung. Totschweigen, nur zugeben, was eh bekannt ist und dann ein lächerliches Entschädigungsangebot machen, das ist alles, was da kommt. Würde die Kirche angemessene Entschädigungen zahlen, die sowieso nichts gutmachen können, würde sie wohl trotz ihrer unermesslichen Reichtümer an den Rand der Insolvenz geraten. Das wäre allerdings nicht schlimm, denn wer braucht den Laden? Ich wundere mich sowieso, wie sich so etwas so lange halten konnte. Religion macht abhängig, behindert das eigene Denken und scheint mir für moderne und aufgeklärte Menschen ein denkbar ungeeigneter Weg zu sein, sich die Welt zu erklären. Religion sollte ausschliesslich Privatsache sein, die institutionelle Kirche ist überflüssig. Jetzt noch schnell ein schönes Bild in Sachen Güte und Nächstenliebe der Kirche, die genug Kohle hätte, um wirklich zu helfen. Warum tut sie da nichts? Statt dessen hortet sie riesige Vermögen und jongliert damit an den Finanzmärkten, um noch mehr zusammenzuraffen. Das entspricht sicher nicht den Gedanken des Gründers dieser Sekte, dessen Existenz historisch allerdings nicht belegt ist. Auch das noch.

Montag, 29. August 2011

Waffenhandel

Es ist doch immer wieder erschreckend, was sich unsere ach so christliche Regierung leistet. Diese Typen könnten ja Waffenexporte grundsätzlich verbieten, aber nein, sie hören die Rubel rollen, von denen der eine oder andere sicher auch den Weg in ihre Taschen findet und schon sind alle Bedenken, so da jemals welche waren, und sämtliche christlichen Grundsätze vergessen. Leute wie Viktor Bout wandern für die gleiche Tätigkeit in den Knast und unsere Regierungsmitglieder, insbesondere die Mitglieder des Bundessicherheitsrates, laufen frei rum. Seltsam, warum ist das so? Ich mache keinen Unterschied zwischen Waffenhändlern, egal, ob sie mit dem Handel ein privates Unternehmen betreiben oder ob sie im Namen einer Regierung oder Nation handeln, Verbrecher sind Verbrecher. Diese Leute sind mittelbar für den Tod und die Verstümmelung von Millionen von Menschen verantwortlich. Ob die noch ruhig schlafen können? Wahrscheinlich können sie, muss man leider sagen, denn diese Typen haben kein Gewissen. Ich möchte jetzt auch nicht das übliche Totschlagargument "deutsche Arbeitsplätze" hören, Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind keine Arbeitsplätze, die können ruhig ersatzlos gestrichen werden, und dass Deutschland mittlerweile der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ist, wirft ein mehr als schlechtes Licht auf dieses Land und vor allem auf diese Regierung, deren Chefin ja leider der Industrie gehört und bei der man sich über gar nichts wundern muss. Um so mehr sollte man sich wundern, dass demnächst der Papst nach Deutschland kommt und vor dem Bundestag sprechen soll, sicher auch eine zwielichtige Geschichte, denn der Vatikan treibt ja auch so einige dunkle Geschäfte, auf die ich jetzt gar nicht näher eingehe. Was will der Typ denn da erzählen? Die Mär von der Nächstenliebe? Da sehe ich die Figuren auf der Regierungsbank aber schon verstohlen gähnen. "Konto geht vor Christentum" werden die sich denken und von weiteren Rüstungsdeals träumen. Ich jedenfalls sehe mich von dieser Regierung nicht vertreten und sie machen ihre Mordsgeschäfte ausdrücklich nicht in meinem Namen. Frei nach Tucholsky kann man nicht mehr nur sagen "Soldaten sind Mörder", sondern auch "Politiker sind Mörder". 

Dienstag, 9. August 2011

Repression und beginnende Gegenwehr

Griechenland, Spanien, das gelobte Land Israel, sogar das, die USA,  jetzt England, egal, wohin das Auge blickt, die normalen Leute, um die es in einem Staat doch gehen sollte, sonst könnte man sich diese Konstruktion auch sparen, überall haben sie die Schnauze voll. Die unmittelbaren Auslöser mögen verschieden sein, hier ein erschossener Bürger, dort zu hohe Mieten, letztlich merken die Menschen, dass es ihnen an den Kragen gehen soll. Mit der Ausrede von den Märkten, der Globalisierung, der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb werden weltweit soziale Standards geschleift. Die großen Konzerne haben das Sagen, die Politiker sind hilflos oder willfährige Erfüllungsgehilfen und beide kümmern sich einen Dreck um das Wohlergehen der Bürger. In Deutschland zum Beispiel geht es seit Jahrzehnten nur noch bergab. Nach einer kurzen Phase der Hoffnung Ende der 60er und in den 70ern läuft die Umverteilung von unten nach oben in ganz großem Stil. Mit einer beispiellosen Propaganda wird den Leuten vorgelogen, sie müssten sich einschränken, den Gürtel enger schnallen, mehr leisten. Prekäre Jobs, Aushöhlung der Sozialsysteme, Privatisierung auf allen Gebieten, alles, was sich diese sogenannte Regierung ausdenkt, dient nicht den vielen Menschen im Staat, pro forma "der Souverän" genannt, real "der Verarschte", sondern nur einer kleinen Gruppe von Abzockern. Dieser Tage stand ein Artikel in der Zeitung, in dem sich sogar altgediente Konservative, die ihr Leben lang die Kräfte des Marktes beschworen haben, langsam fragen, ob linke Positionen, die von "Kommunistenfressern" verteufelt und immer in der Radikalenecke angesiedelt werden, nicht doch mehr Vernunft zeigen, als das ganze marktgläubige Gesindel, das stur seine längst widerlegten Glaubenssätze verfolgt, denn was anderes als Glaubenssätze sind das nicht, auch wenn es gern als Wirtschaftswissenschaft hingestellt wird. Ich bin mal gespannt, ob und vor allem wann hier den Verantwortlichen das erste Licht aufgeht. Müssen auch hier erst Zeltstädte auf zentralen Plätzen entstehen oder die ersten Autos oder Häuser brennen, bis sich was bewegt? Ich glaube allerdings, dass sich auch dann nichts bessert, sondern dass die Leute zusammengeknüppelt und notfalls zusammengeschossen werden, um die "öffentliche Ordnung" wiederherzustellen. Wer den Mund aufmacht, wird ja gerne als Aufrührer, Unruhestifter oder gar Terrorist bezeichnet. Die kleine Gruppe, die das Geld und die Macht hat, wird sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, zugegebenermaßen ein absurder Ausdruck in dem Zusammenhang, und ihre Marionetten, die Politiker, in ihrem Sinne handeln lassen. Es sieht düster aus.

Samstag, 25. Juni 2011

Kinder heute

Gestern las ich diesen interessanten Bericht darüber, wie unsere Kinder für die Interessen der Wirtschaft geopfert werden. Ich selbst bin in den 70ern aufgewachsen, als die Jeans, die damals noch Nietenhosen hießen, einen Schlag hatten und die Pullover, gelinde gesagt, schräge Muster. Das war aber nicht so wichtig, man war Kind und hatte viel zu tun, rausgehen, spielen, die Welt entdecken und erobern, unbehelligt von den Erwachsenen. Die Schule war ein lästiges Übel, wurde aber eben durchgezogen und endete irgendwann mit einem Abschluss, in meinem Fall mit dem Abitur. Heute, viel mehr als früher, geht es nur noch darum, die Kinder in den Schulen für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Musische Fächer sind unwichtig, Geisteswissenschaften sind Blödsinn und die Entwicklung zum selbstständigen, selbst denkenden Menschen ist nicht erwünscht. Das Wirtschaftswachstum steht auf dem Spiel und diesem steten, um nicht zu sagen ewigen, ja heiligen Wachstum hat sich alles unterzuordnen. Dubiose Institutionen legen Kriterien fest, nach denen die Kinder zu formen sind und wer nicht mitkommt, wird durchgereicht. Um dem vorzubeugen, geraten immer mehr Schüler in die Fänge einer regelrechten Nachhilfeindustrie. Anstatt die Schulen besser auszustatten und alles mal etwas relaxter anzugehen, werden die Kinder gnadenlos gedrillt und die Schulzeit, so im Falle des G8, völlig unnötigerweise verkürzt. Das war natürlich auch eine Forderung der Industrie, die Kanonenfutter für den Fertigungsprozess braucht. Dass die Kinder dabei auf der Strecke bleiben, ist uninteressant, die Menschen sollen arbeiten, möglichst unentgeltlich und störungsfrei bis zur Rente, die Schnauze halten und nach dem Arbeitsprozess möglichst schnell sterben, um keine Kosten zu verursachen. Wie zu erwarten, lassen sich die Politiker allzu gerne vor diesen Karren spannen, statt der ganzen Geschichte Einhalt zu gebieten. Die Industrie pfeift und ihre Vasallen springen, ist doch immer der gleiche Mist. Wenn jetzt aber die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände fordert, alle Schulen zu privatisieren, dann reicht es. Weist dieses Pack in seine Schranken. Schule als Dienstleistungsbetrieb statt als soziale Einrichtung, so etwas kann doch nur kranken Hirnen entspringen, Wirtschaft ist nur ein Aspekt des Lebens, aber längst nicht der Wichtigste. Warum machen zum Beispiel die Kirchen keinen Aufstand? Die haben doch ihre Agenten in den Schulen, die dort überflüssigerweise Religionsunterricht geben, die müssten doch einen Einblick in die Situation haben und den Schülern beistehen. Ich denke, das sind so tolle moralische Instanzen? Die haben wohl auch eher treue Schäfchen und potenzielle Kirchersteuerzahler im Blick, das Wohl der Jugend ist da nicht so wichtig. Die Situation an den Schulen ist also schlimmer denn je, das ohnehin miserable deutsche Schulsystem mit seiner Frühselektion wird systematisch kaputtgespart und soll unternehmerischen Institutionen Platz machen und die Politiker halten Maulaffen feil, das können sie nämlich am besten. Ich sehe nicht, dass es gesellschaftlich irgendwie voran geht, eher das Gegenteil. Arme Jugend.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Wolken

"Tand, Tand, Ist das Gebilde von Menschenhand", so steht es schon bei Fontane. Kaum qualmt ein Berg auf Island ein wenig, bricht hier die große Panik aus. "Komme ich rechtzeitig in meinen Pauschalurlaub nach Malle?" fragen sich viele, auch zahlreiche wichtige Geschäftsreisen sind zu absolvieren und dulden keinen Aufschub. Alles ist gefährdet durch einen unverschämten Vulkan, sollte verboten werden, so ein Ausbruch. Wo bleibt die Politik? Dass sich niemals jemand fragt, ob diese ganze Fliegerei wirklich notwendig ist. In Zeiten der Videokonferenzen in Echtzeit kann man sicher einen großen Teil der Geschäftsreisen unter den Tisch fallen lassen. Ein paar mögen ja nötig sein, um neue Geschäftspartner kennenzulernen oder dergleichen, aber ansonsten scheint doch eher die Reisefreudigkeit der jeweiligen Mitarbeiter im Vordergrund zu stehen. Rumreisen wird wohl nicht so als Arbeit wahrgenommen wie im Büro zu sitzen und auf einen Bildschirm zu starren. Ich will den Leuten ja nicht anempfehlen, nach Italien zu laufen, wie noch zu Goethes Zeiten, obwohl das sicher auch seinen Reiz hatte, aber dieses völlige Fehlen des Bewusstseins, dass Fliegen extrem umweltschädlich ist, stört doch etwas. Natürlich erwartet auch diese Branche permanentes Wachstum, Stillstand ist ja bekanntlich Rückschritt und so darf man in Zukunft noch mehr und größere Flugzeuge erwarten, neue Start- und Landebahnen werden nötig und mehr Flughäfen sowieso. Wie vorhin im Radio, wo erwähnt wurde, dass der Verkehrsminister in NRW sich nicht vorstellen kann, andere Verkehrskonzepte anzudenken und statt dessen immer mehr und mehr Autos erwartet und dementsprechend auch immer mehr und mehr Straßen. Armselig. Wo soll das alles enden? Luft, die man nicht mehr atmen oder, im wahrsten Sinne des Wortes, durchschauen kann? Die deutsche Autoindustrie mit ihren dicken Dreckschleudern hofft auf den Markt in Fernost, super. Dann haben die da auch alle diese Schüsseln und dann verabreden sich alle zu einem gemeinsamen Startvorgang aller Autos und innerhalb von 2 Sekunden sind die Rohölvorräte dieser Erde weggebrutzelt. Übrigens, die 15 größten Schiffe der Welt blasen soviel Schwefeldioxide in die Luft wie alle Autos dieser Welt. Der Sprit, den die verbrennen, ist Schweröl und einfach nicht allzu hochwertig, genauer gesagt, ein Abfallprodukt der Ölindustrie. Aber ist doch nicht schlimm, ist doch weit draussen auf See. Vielleicht sollten die Leute sich mal fragen, ob dieses permanente "schneller, höher, weiter" wirklich erstrebenswert ist. Die Zahlen ausgebrannter Menschen sprechen ja für sich. Lieber mal innehalten, sich hinsetzen und die Schönheit der Wolke über Island bewundern.

Dienstag, 3. Mai 2011

Die Gerechtigkeit hat gesiegt

Bei all dem Tamtam gestern, dass der Nachricht von bin Ladens Hinrichtung folgte, fiel mir auf, dass unsere geliebte und hochverehrte Kanzlerin ihrer Freude über die Tötung eines Menschen Ausdruck verlieh. Ich bin sicher kein bin Laden-Fan und halte auch die Methode, unschuldige und unbeteiligte Menschen in die Luft zu sprengen, für völlig daneben, aber dass eine Kanzlerin aus einer angeblich christlichen Partei, zudem noch eine Pfarrerstochter, sich freut, dass ein Mann von einem Killerkommando zur Strecke gebracht wurde, wirft kein gutes Licht auf ihren Glauben, auf ihr Verständnis des Rechtsstaates sowieso nicht. Dass dabei noch ein paar andere Leute umgebracht wurden, kennt man ja von den Amis, der übliche Kollateralschaden eben. Natürlich entblödet sich die Merkel auch nicht, in Amiland anzurufen und zu gratulieren, aber das ist ihre ganz normale Anbiederei und Kriecherei den Amis gegenüber. Dass diese Aktion ein großer Schlag gegen den internationalen Terrorismus war und die Welt jetzt sicherer sei, halte ich allerdings für eine Fehleinschätzung. Vorausgesetzt, die haben wirklich bin Laden erwischt, haben sie einen alten und kranken Mann erschossen, ohne Telefon- und Internetverbindung zu den Terroristenscharen in der ganzen Welt, deren Chef er ja angeblich war. Ich glaube, der hatte sich schon längst aus dem Geschäft zurückgezogen, war bestenfalls noch als Ikone und Markenzeichen zu gebrauchen, doch im aktiven Geschäft dürften schon längst andere das Sagen haben. Die könnten allerdings den Tod bin Ladens zum Anlass nehmen, Rachepläne zu schmieden und ein paar Bomben zu schmeissen. Die Welt ist also eher unsicherer geworden und nicht sicherer, wie die zahlreichen Terrorismusexperten in Funk und Fernsehen behaupten. Dass die Medien sich überhaupt eines Tons wie in amerikanischen Actionfilmen bedienen und keinerlei kritische Bemerkung zu der rechtlich zumindest umstrittenen Aktion der Amis fiel, zeigt einmal mehr, dass sie politisch durchseucht und völlig abhängig von der Meinung der Herrschenden sind. In Amerika rasten sie derweil aus vor Freude und Obama ist der Wiederwahl einen großen Schritt nähergerückt. Seine Bemerkung, dass der Tod bin Ladens sogar das Folterlager Guantanamo rechtfertige, finden seine Untertanen wahrscheinlich auch nicht seltsam oder umstritten, die denken offenbar eher in Kategorien wie Auge um Auge, Zahn um Zahn. Sind eben wahre Christen da drüben, wie unsere Kanzlerin.

Montag, 28. März 2011

Kleine Nachlese

Ein paar Bemerkungen als kleine Nachlese zu den gestrigen Wahlen. Zuerst die beste Nachricht: Der unsägliche Mappus ist weg. Für diesen selbstherrlichen und durch und durch undemokratischen Provinzfürsten war es höchste Zeit, seinen Stuhl freizumachen. Jetzt noch die Immunität entziehen und er kann vor Gericht gestellt werden. Glücklicherweise hat der im Kopf hohle, sonst aber fast immer volle Wirtschaftsminister den wahren Grund für das Atommoratorium rausgelassen, das war sicher eine kleine Hilfe. Ansonsten zeigte sich aber einmal mehr, dass Politiker überflüssig sind. Alle reden wieder den Blödsinn, den sie immer nach Wahlen reden, alle haben gewonnen, alle sind absolut unglaubwürdig. Dazu ein kleiner, bei fefe abgestaubter link. Die scheinbare Freude, den Wählerauftrag wahrnehmen zu dürfen, weicht sicher bald der erheblich wichtigeren Pflicht, sich die Taschen zu füllen. Selbst der Schwenk zu Grün-Rot in Baden-Württemberg wird da jetzt nicht den totalen Umschwung bringen. Nicht durch die Grünen, deren Kandidat sehr konservativ rüberkommt und die längst nicht so grün sind, wie sie immer tun und schon gar nicht durch die SPD, die sich von der CDU durch nichts unterscheidet. Den meisten Wählern da unten kann man wohl eh jegliche Lernfähigkeit absprechen, oder wie kommt es, dass die CDU immer noch stärkste Kraft ist, die FDP immer noch mitmischt, die Linke aber an der 5%-Hürde scheitert? Wie lange braucht die Bevölkerung, um zu raffen, dass diese Form der Wirtschaft und der Politik absolut nicht zukunftsfähig ist? Wäre Mappus am Ruder geblieben, hätte man ernsthaft darüber nachdenken müssen, dieses Bundesland zu verkaufen, an wen auch immer. Hätte ja ruhig billig sein dürfen, nur weg damit. Jetzt haben sie noch eine Galgenfrist, mal sehen, was sie daraus machen. Letztlich ist es aber sicher nicht falsch, wenn man den Regierungswechsel in Baden-Württemberg mit der Katastrophe in Japan in Zusammenhang bringt. Das kann es aber nicht sein. Bei den Bürgern müssen mal Vernunft und Einsicht in die wahren Beweggründe der Politiker einkehren, denen es gar nicht in den Sinn kommt, was für die Bevölkerung zu tun. Wahlerfolge dürfen nicht von Katastrophen begünstigt werden, schon gar nicht, wenn sie am anderen Ende der Welt stattfinden. Naja, noch ist Hoffnung, hoffe ich zumindest.

Montag, 14. März 2011

Industrieregierung

Furchtbar, die Heuchelei, die jetzt bei deutschen Politikern, vorwiegend aus der rechten Ecke, anhebt. Man "denkt über ein Aussetzen der Laufzeitverlängerung nach", man "bewertet das Restrisiko neu", man "kann sich vorstellen, alte Meiler noch vor der Landtagswahl abzuschalten". Die Angst, Wählerstimmen bei ihrer verschrobenen Klientel zu verlieren, treibt die Regierungsparteien um. Vielleicht sind ja doch ein paar Leute aufgewacht, bewerten die industriefreundliche Politik von Merkel und ihren Kumpanen neu und spielen mit dem Gedanken, mal was anderes als diese unsäglichen Figuren zu wählen. Weil im fernen Japan ein paar Reaktoren in die Luft zu gehen drohen, fängt es offenbar in so manchem deutschen Hirn an zu knirschen. "Vielleicht haben die ja recht, die immer sagen: Kernkraft ist gefährlich", so der völlig neuartige Gedanke in einigen konservativen Köpfen. Das dieses Geschwätz der Politiker nach gewonnenen Wahlen ganz schnell wieder verstummt, ist wohl allen klar. Währenddessen kommen erste Warnungen von der Energieindustrie: "Tastet die Laufzeitverlängerung nicht an. Unsere Kraftwerke sind sicher und, was noch wichtiger ist, unsere Konten sind nicht voll genug. Wir haben ein Recht darauf, die Bürger über den Tisch zu ziehen." Diese Regierung fühlt sich der Industrie verpflichtet, nicht den Bürgern. Glaubt ihnen ihre Lügen nicht. Dass diese Truppe es mit dem Ausstieg ernst meint, glaube ich erst, wenn ich es sehe.

Dienstag, 1. März 2011

Dichterfürst

Der Dichterfürst ist weg vom Fenster, endlich, muss man wohl sagen. Nachdem schon bei seiner Biographie die Pferde mit ihm durchgegangen und die Leistungen in seinem Job als Minister ziemlich erbärmlich waren, ist er jetzt über eine Nummer gestolpert, mit der er wohl nicht gerechnet hatte: Seine erschlichene Doktorarbeit. Erwartungsgemäß ist er natürlich nur zurückgetreten, um Unheil von anderen fernzuhalten: Von der Partei, von der Bundeswehr und ihren Soldaten und überhaupt. Selbstlos bis zum bitteren Ende, was für ein Held. Diejenigen, die gehofft hatten, er würde sich in sein Schwert stürzen oder zumindest ein Stück Finger abtrennen, wurden enttäuscht. Warum auch, wird er sich fragen und mit ihm viele seiner Anhänger, die wohl Probleme haben dürften, das Wort "Doktorarbeit" zu buchstabieren. Er ist ja nix schuld. Alles bösartige Propaganda des politischen Gegners, diesem linksradikalen Gesindel. Man kann nur hoffen, dass Guttenberg wegbleibt, ins Privatleben abtaucht und kein Comeback ins Auge gefasst hat, so Leute braucht das Land ganz bestimmt nicht. Schön hingegen, dass der Druck der Straße und die Empörung der Leute diesmal groß genug waren, um eine positive Entscheidung herbeizuführen. Beispielhaft für eine ganze Reihe von politischen Figuren, die ebenfalls abgeschafft werden sollten. Bleibt nur noch die Frage, was eigentlich die Chroniken der DDR zu Merkels Doktortitel sagen.

Montag, 21. Februar 2011

Verfassungsfeinde unter sich

Großer Jubel allenthalben: Der Hartz-IV-Kompromiss ist da! Was von vornherein auf Verfassungsbruch angelegt war, ist endlich durchgedrückt. Am schärfsten sind natürlich die Sprüche der Feindin Nr.1 aller Armen, Ursula von der Leyen: "Gute Lösung... schwere Geburt... sozialpolitische Geschichte geschrieben" und, als dreisteste Lüge und Schlag ins Gesicht aller Bedürftigen "verfassungskonformer Regelsatz". Nun, das ist ja angeblich ein freies Land und jeder darf sagen, was er will, auch den allergrößten Unsinn. Es ist nur traurig, wenn das jemand tut, der an derartig verantwortlicher Stelle sitzt. Diese Frau ist nur über einen Listenplatz in den Bundestag gekommen und sicher einer der Hauptgründe, diesen Listenmüll sofort abzuschaffen. Was will die in der Politik? Ihren Sadismus ausleben? Warum geben die ihr nicht, wenn das schon unbedingt sein muss, ein Ministerium, wo sie nicht soviel Schaden anrichten kann? Die ist echt genauso ein Totalausfall wie diese Schröderköhlerdingsdabums, die ja wohl den Endpunkt politischer Fehlentwicklung darstellt. Ich bin sicher, das gibt wieder eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, aber das scheint ja langsam zum Lieblingssport der Regierung zu werden, dieses Aushecken kruder Gesetze, die erst mal gerichtlich überprüft werden müssen. "Die ganz großen Gewinner sind die Kinder...", lässt die von der Leyen dann noch verlauten, ist wohl noch stolz auf ihr Projekt "Gelber Stern auf Kinderjacken". Ansonsten klopft sich jetzt die ganze Bande wieder auf die Schultern, Seehofer, Lindner, Dobrindt, die üblichen Verdächtigen eben, alle strahlen wie die Stutenkerle. Was müssen diese Leute alle für eine verzerrte Wahrnehmung und für ein Menschenbild haben, um das jetzt als Erfolg hinzustellen. Man sieht mich fassungslos.

Montag, 31. Januar 2011

Spielarten der Unterdrückung

Wenn man sich so anguckt, wie sich das hiesige Regime aufführt, muss man sich wundern, wie ruhig alles bleibt. Keine Mindestlöhne, übelster Abzug bei der Leiharbeit, Hartz-IV-Totalsanktionierung bei Schwangeren, jetzt gerade die Streichung der Leistungskomponente beim BAföG und diverse andere Leckerbissen, derweil sich die Clique der Machthaber die Bäuche und Konten füllt. Andere Nummern, für die jeder Normalbürger in den Knast gehen würde, werden lächelnd ausgesessen und interessieren nicht weiter. Klar, den Leuten hier geht es materiell sicher besser als denen in den nordafrikanischen Staaten, in denen gerade die Post abgeht, aber diese Totenstille hier ist doch seltsam. Ist doch die Plasmaglotze, in der der Mutantenstadl läuft und die stinkende Benzinkarre vor der Haustür, möglichst größer als die des Nachbarn, der Inbegriff der Seligkeit? Bisschen wenig, will mir scheinen. Ist die Verblödung durch die gleichgeschalteten Massenmedien schon so weit fortgeschritten, dass die tagtäglichen Skandale nicht mehr wahrgenommen werden? Das heuchlerische Gelaber jetzt über die wünschenswerte Entwicklung zur Demokratie in den Diktaturen, mit denen man jahrzehntelang die besten Geschäfte gemacht und mit denen man sich auch sonst blendend verstanden hat, ist widerlich. Hier sind sie doch gerade selber alle auf dem Weg in den Polizei-und Überwachungsstaat, man sehe sich Projekte wie zum Beispiel INDECT an, oder gerade eben das Unterwandern der linken Szene durch diesen britischen Spion, bestimmt nicht der Einzige, vermittelt vom BKA und angezettelt von rechten Landesregierungen, das ist absolut haarsträubend, aber nix passiert. Da müssen Köpfe rollen, Politiker mit Berufsverbot belegt werden, statt dessen das Schweigen im Walde. Wenn wenigstens mal ein Generalstreik käme, in anderen europäischen Ländern durchaus schon mal angesagt, aber auch da Fehlanzeige. Ist verboten? Hahahahaha, klar, erst mal ne Erlaubnis holen, bevor man den Rasen betritt. Kapieren die Leute nicht, dass sie schon jetzt nur noch Menschenmaterial sind, Humankapital, Kanonenfutter? Ich glaube, der Deutsche ist der geborene Untertan und lässt alles mit sich machen. Endlose Duldsamkeit und Bereitschaft zur Kriecherei als Volkscharakter gibt meiner Meinung nach aber ein schwaches Bild ab, ein zu schwaches. Bald werden sie wieder alle den vergifteten Industriefraß in sich reinstopfen, die zensierten Nachrichten im TV glauben und auch sonst den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Ist doch alles in Ordnung, uns geht's ja noch gold.

Dienstag, 25. Januar 2011

Join the Army

Der ölige Kriegsminister befindet sich in Schwierigkeiten und er sieht sich gezwungen, von seiner Wolke der Hochwohlgeborenen herunterzusteigen und sich in die Niederungen des gemeinen Volkes zu begeben. Sehr lästig, das Ganze, könnte man doch statt dessen ein, zwei Fototermine wahrnehmen. Worum geht es? Diverse Skandale erschüttern die Army. Auf dem Segelschulschiff Gorch Fock stürzte eine Offiziersanwärterin in den Tod, in Afghanistan scheinen sich die Soldaten gegenseitig über den Haufen zu schießen und an der Heimatfront wird die Feldpost der kämpfenden Truppe geöffnet, wahrscheinlich, um unliebsame Informationen verschwinden zu lassen. Sicher ist jeder Tote zu bedauern und ebenso sicher wird der schneidige Minister für alles eine Lösung finden, doch die grundsätzliche Fragen werden gar nicht gestellt. Wofür brauchen wir ein Segelschiff für die Bundeswehr und warum sind wir in Afghanistan? Die Gorch Fock ist ein Relikt, ein teures Spielzeug, reiner Luxus. Soweit ich weiß, wird der Rest der Flotte durch Motoren angetrieben, was soll also eine Ausbildung auf so einem alten Kahn? Seeräuberromantik? Ich möchte mal wissen, was so ein alter Pott im Unterhalt kostet, also: Einmotten, Problem gelöst. Die Matrosen auf andere Schiffe der Marine zu verteilen, dürfte ja kein Problem sein. Die andere Frage, warum deutsche Soldaten in Afghanistan stehen, ist schon komplexer, letztlich sind es aber Interessen der Industrie. Die EU weitet zunehmend ihre imperialistisch motivierten Feldzüge aus, um auch ein Stück vom Rohstoffkuchen abzubekommen. Für den Weiterbestand als Industrienation ist den europäischen Ländern jedes Mittel recht, auch der Krieg. Dazu auch ein interessanter Artikel in der Jungen Welt vom 19.01.2011. Außerdem stecken viele Politiker, nicht zuletzt die Kanzlerin, mit der Rüstungsmafia unter einer Decke, man sehe nur, aus welchen Ecken die Spenden mancher Parteien kommen. Da zeigt man sich doch dann gerne erkenntlich, indem man Rüstungsaufträge vergibt, das Zeug in diversen Feldzügen schrottet und somit für stete Nachfrage sorgt. Wenn dabei noch ein paar zum Waffengang gedungene HartzIVler draufgehen, um so besser. Leider geht der Trend eindeutig in Richtung mehr Krieg statt weniger, da die Politiker der Welt in ihren primitiven Denkmustern verharren, statt nach vernünftigen Lösungen für die Zukunft zu suchen und dabei die Bevölkerung mitzunehmen. Traurig, dass das alles solche totalen Versager sind, die die Menschheit zugrunde richten werden. Kann man nur hoffen, dass uns keine intelligenten Außerirdischen beobachten. Die würden wahrscheinlich gar nicht begreifen, was hier für bescheuerte Aktionen ablaufen.

Dienstag, 18. Januar 2011

Enquete

Unsere Chefdenker im Bundestag hauen eine ganz tolle, neue Enquete-Kommission raus, es geht um Wachstum, Fortschritt, Lebensqualität und ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil auch die schwarz-gelbe Pest mit ihren ewiggestrigen Vorstellungen mitmachen darf. Unter anderem soll es darum gehen, den Glauben an das ewige Wachstum mal kritisch zu hinterfragen, für denkende Menschen eine logische Sache, nicht jedoch für die CDU-CSU-FDP-Truppe. Die hat schon klargemacht, dass als Ergebnis nur ein "Weiter so!" akzeptabel ist. Ein Antasten ihrer Pfründen oder der ihrer Besitzer in der Industrie kommt überhaupt nicht in Frage und sowieso darf sich nichts ändern. Nachdem der ursprünglich von der SPD und den Grünen ausgearbeitete Antrag zur Einsetzung der Enquete-Kommission schon systematisch zerschossen wurde, bevor überhaupt irgendetwas passiert war, kam die Linksfraktion auf die Idee, einen Antrag zu stellen, der dem von SPD und Grünen entsprach. Na, da war aber zappenduster im Land der Dichter und Denker. Wo kommunistische Horden auf den Plan treten, Kinderfresser und Brunnenvergifter, da ist kein Halten und kein Denken mehr, da heißt es Front machen gegen die roten Sturmtruppen, denn der Untergang des Abendlandes droht. Es ist schon erbärmlich, wie ideologisch verbohrt die regierenden Parteien sind. Mit den Leuten kann man keinen Staat machen, erst recht keinen, der der Zukunft gewachsen wäre. Ursprünglich waren in dem Antrag ganz vernünftige Ansätze zu finden, es ging um neue Wirtschaftsstrategien, Rohstoffknappheit, die nie mehr zu erreichende Vollbeschäftigung, die gerechtere Verteilung der Güter und andere Dinge, die dringend einer Lösung bedürfen, aber solche Fragestellung weiß Schwarz-Gelb erfolgreich zu verhindern. Man solle "nicht systemkritisch an der sozialen Marktwirtschaft herumkritteln", warnt Georg Nüßlein von der CSU, offenbar ein großer Denker vor dem Herrn, mit Rohstoffendlichkeitsszenarien spiele man doch nur "Ökoapokalyptikern" in die Hände. Und solche Leute haben Posten mit Verantwortung, unvorstellbar. Es ist völlig klar, sollte die Enquete-Kommission tatsächlich irgendwann mal zu einem Ergebnis kommen und sollte dieses Ergebnis nicht haargenau so aussehen, wie das die CDU-CSU-FDP-Truppe und ihre Herren in der Industrie das haben wollen, landet das ganze ganz schnell in irgendwelchen Schubladen oder gleich im Reißwolf. Hier geht alles den Bach runter und so eine Enquete-Kommission, so sie denn ernst gemeint wäre, wäre eigentlich keine schlechte Idee. Aber mit den Politikern, die jetzt dran sind, kann man das wohl vergessen.

Montag, 10. Januar 2011

Das food ist too fast

Wundert sich irgendjemand über den jetzigen Dioxin-Skandal? Ich nicht, ich wundere mich bestenfalls, dass so etwas nicht öfter rauskommt. Offensichtlich steckt System dahinter, Lebensmittel von einer chronisch unterbesetzten Truppe kontrollieren zu lassen. Je mehr Kontrolleure, desto mehr Sauereien werden aufgedeckt und desto mehr Leute kapieren, dass man für billigstes Essen eben einen anderen Preis zahlen muss. Ihren umweltschädlichen Karren gönnen viele ein Schlückchen vom allerfeinsten Motoröl, aber mehr Geld für Nahrungsmittel ausgeben? Unvorstellbar. Da jedoch irgendwo der Gewinn für die Lebensmittelindustrie herkommen muss, verfüttert man eben irgendwelchen Abfall, der gerade anfällt. Ich erinnere mich noch an die Nummer mit dem Tiermehl, das an Rinder verfüttert wurde, wohl eine der perversesten Veranstaltungen in jüngerer Vergangenheit. Einigen dürfte wohl noch bekannt sein, dass Kühe normalerweise Gras fressen, Gras wohlgemerkt und nicht Mais, wie zum Beispiel in ganz großem Stil in Amiland, wo durch diese Praxis Coli-Erreger in den Rindermägen entstehen und schon mal der ein oder andere Fastfood-Konsument dahingerafft wird. Offenbar ist es den Leuten aber wichtiger, dass Essen billig und nicht gesund ist, wobei sowohl Amiland als auch Deutschland krasse Beispiele sind, da weder hier noch dort eine nennenswerte Esskultur herrscht. Jedermann glotzt Kochsendungen im TV, aber kaum einer kocht noch selbst, wo soll da das Bewusstsein für gutes Essen herkommen? Als die Kinder noch klein waren, haben wir ultramässig Ökocooking betrieben, im Nachhinein könnte man das auch als übertrieben bezeichnen, mal abgesehen von der Kohle, aber ein gesunder Mittelweg sollte drin sein, einer, den man nicht nur vor sich, sondern auch vor den Tieren vertreten kann. Wenn die schon für uns sterben müssen, sollten sie wenigstens korrekt gelebt haben, das sind wir ihnen schuldig. Ich esse gar kein Fleisch, nicht, weil es mir nicht schmeckt, sondern aus ethischen Gründen. Wenn die Leute billiges Fleisch fressen wollen und das auch noch zu niedrigsten Preisen, sollen sie sich nicht wundern, wenn sie daran verrecken. Selbst schuld.

Samstag, 8. Januar 2011

Völlig abgehoben

Der Generalsekretär der CSU, Alexander Dobrindt, möchte gerne die Linkspartei vom Verfassungsschutz überwachen, am liebsten aber gleich ganz verbieten lassen. Das von jemandem, dessen Partei mit Franz Josef Strauß einen der finstersten Politiker der Nachkriegszeit beherbergte, der alleine eine ganze Abteilung des Verfassungsschutzes beschäftigt hätte, wenn dieser Laden wirklich die Verfassung und nicht das System der Ausbeutung schützen würde, das den herrschenden Klassen in die Hände spielt. Strauß kannte doch nun wirklich jeden Diktator seiner Zeit und hat auch mit jedem Geschäfte gemacht. Das wirft kein gutes Licht auf die CSU, auch, weil der Mann ja nie aus der Partei ausgeschlossen wurde, sondern, im Gegenteil, von vielen heute noch verehrt wird. Der Kapitalismus hat keinen Verfassungsrang, das sollten sich diese forschen Politiker mal merken, es ist legitim, Alternativen aufzuzeigen. Das herrschende System ist doch der letzte Müll und auch wenn sich Gesine Lötzsch jetzt dämlich ausgedrückt hat, so wird es doch Zeit, mal was Neues ins Auge zu fassen, was nicht ganz so an die Substanz der Bürger und der Umwelt geht. Das sich die CSU verfassungskonform verhält, glauben doch auch nur Naivlinge, die nichts raffen. Überwacht die CSU und ihr werdet binnen Wochenfrist reichlich Gründe finden, die zu verbieten. Leider ist es so, dass die "etablierten" Parteien so viel Einfluss haben, dass sie kaum Gefahr laufen, belangt zu werden, was wiederum zeigt, dass hier keine Demokratie, sondern eine Parteiendiktatur herrscht, deren Vertreter man kaum auf legalem Weg los wird, es sei denn, ihre Verfehlungen sind zu offensichtlich, aber dann gehen sie eben in die Privatwirtschaft, da nehmen sie jeden, Hauptsache, er hat die richtigen Verbindungen. Da ist der Vorschlag der Piraten, alle Parteien überwachen zu lassen, doch schon mal ein erster Ansatz. Warum nur die Linkspartei überwachen, weil sie es wagt, den Kapitalismus anzuzweifeln? Wir brauchen Transparenz, Einblicke in die Mauscheleien der Parteien, die das Land für einen Selbstbedienungsladen und sich selbst für Fürsten halten. Was wird denn hier noch demokratisch entschieden? Diese ganze Parteienlandschaft ist doch dermaßen abgehoben und von den Bürgern entfremdet, dass es zwingend notwendig ist, neue Kontrollinstanzen einzurichten, sonst fahren die das Land noch endgültig vor die Wand. Jetzt geht doch schon wieder das Gerücht, dass zukünftig bei irgendwelchen Großprojekten gar keine Bürgerbefragungen mehr stattfinden sollen. Angeblich, um die Verfahren zu beschleunigen, in Wirklichkeit, um diese lästigen Bürgerproteste zu unterbinden. Was ist das denn für ein Demokratieverständnis? Es wird höchste Zeit, diesem Gebaren Einhalt zu gebieten, bevor es hier so schlimm wird, dass einem die DDR als Hort der Freiheit erscheint.

Samstag, 1. Januar 2011

Fazit

So, wieder ist ein Jahr vorbei und wieder ist "totales Versagen" das Einzige, das man der Regierung ins Zeugnis schreiben kann. Egal, ob es die Kanzlerin ist, die den Leuten die Hucke volllügt, der geckenhafte Operettenkriegsminister, den nur seine Frisur interessiert, der Wirtschaftsminister mit null Ahnung außer von geistigen Getränken, der vietnamesische Impfpimpf, dieses fleischgewordene Argument gegen Auslandsadoptionen, oder all die anderen Figuren, die da rumschleichen, nichts als die Wünsche der jeweiligen Lobby im Hirn, alle haben komplett versagt. Es ist sinn- und hoffnungslos. Wofür braucht man diese Truppe? Um sich permanent auf den Arm nehmen und über den Tisch ziehen zu lassen und dann zu hören, dass das alternativlos war? Es gibt immer eine Alternative, zum Beispiel mal das Finanzcasino dicht machen, ein paar Bankster wegsperren, die korruptesten Politiker gleich mit, die eine oder andere Partei verbieten, zum Beispiel die verfassungswidrige FDP, oder diesen ganzen Sicherheitsgesetz- und Vorratsdatenspeicherungsblödsinn vergessen, um mal einige ganz wenige, vielleicht naiv wirkende Vorschläge zu nennen. Und dann mal die Interessen der Bürger ins Auge fassen. Die geben ihre schwer verdiente Kohle nämlich nicht ab, damit irgendwelche Finanzmärkte damit beruhigt werden und im Winter sind dann die Straßen glatt, weil gerade wieder Milliarden irgendwo verpufft sind und keine Kohle für Winterdienst und Streusalz da ist. Wo ist eigentlich der XXL-Aufschwung, den Brüderle so vollmundig begrüßt? Ich sehe ihn nicht und der größte Teil der Bevölkerung, nämlich der, der für sein Geld arbeitet, wahrscheinlich auch nicht. Brüderle scheint ihn zu sehen, aber der arbeitet auch nicht und der sieht wohl sowieso ab und zu Dinge, die nicht da sind, was mich zu der Frage bringt: Gibt es eigentlich Alkohol- und Drogentests im Bundestag? Wahrscheinlich nicht und die werden auch wissen, warum das so ist. Als ich ein Kind war, stellte man sich in utopischen Büchern vor, dass in der heutigen Zeit alles automatisch ginge, die großen Probleme dieser Welt gelöst wären und die Menschen, wenn überhaupt, nur noch wenig oder nur zum Vergnügen arbeiten würden. Von all dem keine Spur, statt dessen geht alles den Bach runter und wir nähern uns Zuständen wie in der Frühzeit des Kapitalismus. Für so etwas brauche ich keine Politiker, eine Spezies, die man in der Biologie wohl als Parasiten bezeichnen würde. Wenn die nichts können, oder auch nichts können wollen, weil sie in den Taschen irgendwelcher Leute stecken, die es sich leisten können, Entscheidungen zu kaufen, dann sollen sie verschwinden und Leute ran lassen, die noch über Charakter und Ideale verfügen. So was muss es doch noch geben, ey.