Dienstag, 29. November 2011

Klimawahnsinn

In Durban ist der Teufel los. 15.000 enorm wichtige Leute aus 190 Ländern treffen sich dort, um die Welt zu retten. Mannomann, da können wir ja echt beruhigt sein. Ich vertraue fest darauf, dass diese ganzen Irren, die nur an Kohle denken, eine Lösung finden werden. Vor allem, wenn man so totale Blockierer wie die Amis mit einlädt, die wie üblich behaupten, dass ein Klimaabkommen gar nicht notwendig sei und damit einmal mehr beweisen, dass sie völlig wahnsinnig sind. Lasst die doch einfach mal außen vor, lasst sie nicht mitmachen, wissen doch sowieso alle, wie die drauf sind, die stören doch nur. Ohne die Amis wären die Chancen sicher größer, wenigstens etwas zu erreichen, und sei es auch nur ein erster Ansatz. Andere Störer, wie zum Beispiel China, sollen auch zu Hause bleiben. Wenn dann die, denen vielleicht wirklich etwas am Klima liegt, versammelt sind, lässt es sich sicher besser diskutieren. Dass das Klima komplett im Arsch ist, dürfte allen, auch den Dümmsten klar sein und es ist mehr als erstaunlich, dass es immer noch Leute gibt, die sich notwendigen Maßnahmen verweigern. Es gibt keinen anderen Planeten, wohin wir auswandern könnten, abgesehen davon, dass sich die Seuche Mensch echt nicht noch weiter im Weltraum ausdehnen muss. Wenn ich schon höre, dass manche Leute angesichts der Tatsache, dass die Polkappen abschmelzen, nur an die Bodenschätze denken, die damit in erreichbare Nähe rücken, zweifel ich am Verstand der Spezies Mensch. Dieser alte Spruch, der angeblich indianischen Urspungs ist und der damit endet, dass man Geld nicht essen kann, ist doch nun wirklich wahr und auch nicht so schwer zu verstehen. Warum gibt es also immer noch komplette Vollidioten, die nicht helfen wollen? Ich fürchte, die Leute, die sich bestens im bestehenden System eingerichtet haben und die soviel Geld haben, dass sie Regierungen kaufen und als Lakaien betrachten, haben tatsächlich soviel Macht, ernsthafte Bemühungen um das Erdklima zu hintertreiben. Das darf nicht sein. Wer sind diese Leute, wer sind ihre Helfer und wo sind hinreichend große und sichere Knäste, sie dort auf ewig einzukerkern? Da so ein Verhalten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet werden kann, wäre es durchaus legitim, so zu handeln. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach Verschwörungstheorie, aber an irgend etwas muss es doch liegen, dass hier keine Vernunft einkehrt und die Menschheit offenen Auges in den Untergang läuft und überflüssigerweise auch  noch alle anderen mitnimmt. Oder ist es der Egoismus eines jeden Einzelnen, der eine Umkehr verhindert? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem. Ich glaube, ich seh dann mal schwarz.

Mittwoch, 23. November 2011

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland

Heulen und Zähneklappern, Krokodilstränen und tiefstes Bedauern sind bei unserer hochverehrten Regierung derzeit angesagt. Was ist passiert? Nun, es hat sich herausgestellt, dass es in Deutschland rechtsextreme Gruppierungen gibt, die mordend durch die Lande ziehen und Angst und Schrecken verbreiten. Höchst bemerkenswert, diese Feststellung, stand der Feind bislang doch immer links. Links und Terrorismus wurde doch praktisch synonym gebraucht und hinter jeder Ecke lauerte der anarchistische Attentäter. Und wer wurde nicht alles in diesen Topf geworfen: Globalisierungskritiker, Finanzmarktgegner, ökologisch Bewegte, Studenten, Hippies, Baumfreunde, Veganer und Menschen mit handgestrickten Schafwollsocken, praktisch jeder, der anders lebte als der rechtskonservative Mainstream oder der es wagte, den Mund aufzumachen, um vielleicht mal ein wenig Kritik am bestehenden System zu üben. Diese Leute waren sofort potentielle Staatsfeinde und mussten beobachtet werden. Brennende Autos oder an irgendwelchen Bahnstrecken deponierte lächerliche Plastikflaschen mit "brennbaren Flüssigkeiten", Graffiti an Hauswänden oder von frustrierten Jugendlichen abgerissene Mülleimer, alles war gleich ein Zeichen für den grassierenden Linksterrorismus und der Staat holte die große Keule raus. Aber Rechts? Von da drohte keine Gefahr. Egal, wie viele Leute rechten Schlägern zum Opfer fielen, egal, wie viele national befreite Zonen und No-go-Areas für Ausländer und linksalternative Leute es gab, das sind doch alles Kindereien, bedauerliche Einzelfälle, nicht der Rede wert, lautete der Tenor der Obrigkeit. Verharmlosung war angesagt, sicher nicht verwunderlich bei einer Regierung, die selbst kaum linker Gesinnung verdächtig ist und für die Dinge wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, ressourcenschonendes Wirtschaften, Integration, friedliches Zusammenleben und dergleichen mehr purer Linksradikalismus, also Teufelswerk sind. Trotzdem, nur, um mal zu sehen, ob die Jungs auch genug Spaß haben, hat man dann aber doch mal ein paar V-Leute vom Verfassungsschutz in die rechte Szene eingeschleust, ganz unverbindlich und auf keinen Fall, um zu stören. Einfach mal so zum Gucken, vielleicht brauchen die Kids ja was und man kann aushelfen. Und jetzt das: Eine beispiellose Mordserie erschüttert die Republik und veranlasst die traditionell auf dem rechten Auge blinde Regierung, Bedauern zu heucheln. Wie konnte das nur passieren, wie schrecklich! Wer konnte damit rechnen? Ich würde sagen, jeder, der zu sehen verstand. Dieser unsoziale Ungeist, der von den Regierenden geschürt wird, diese unterschwellige Ablehnung fremdstämmiger Einwohner, die Chancenlosigkeit der Jugend in der heutigen Gesellschaft, die systematische Zerstörung des Bildungssystems und statt Aufklärung die Verharmlosung rechten Gedankenguts, all das förderte die Entstehung eines Klimas, in dem solche radikalen Netzwerke, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, gedeihen konnten. Nachdem man also seit vielen Jahren die Gesellschaft in dieser Weise zerstört hat, muss man sich jetzt nicht wundern, was passiert ist und vor allem nicht betroffen tun. Es gibt sicher viele rechtschaffene Leute, die wirklich bedauern, was geschehen ist und Mitgefühl mit den Opfern haben. Bei der Regierung und ihren Geheimdiensten habe ich allerdings Zweifel.

Mittwoch, 9. November 2011

Ignoranz und Irresein

Ich kann es nicht mehr hören, dieses Gequatsche unserer "Eliten", dass die Märkte nervös seien, dass das Wachstum gefährdet ist, dass wir sparen müssen. Nachdem die Kanzlerin vor kurzem den Satz "Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit für unsere Kinder und Enkel erhalten" abgesondert hat, was nichts anderes bedeutet, dass auch die in den Genuss der Lohnsklaverei kommen sollen, hat jetzt auch die IWF-Chefin Christine Lagarde die Befürchtung geäußert, dass dieses Jahrzehnt ein verlorenes Jahrzehnt sei, in dem zu wenig Wachstum generiert werde. Vielleicht weiß sie es nicht besser, wer weiß, in was für Kreisen die sich rumtreibt, aber von der Merkel als angeblicher Naturwissenschaftlerin erwarte ich, dass sie mit der Tatsache vertraut ist, dass in einem begrenzten System unbegrenztes Wachstum unmöglich ist. Vielleicht behaupten das ja einige Wirtschaftswissenschaftler, aber das kann man getrost ignorieren, da die Wirtschaftswissenschaften eben keine Wissenschaften sind, sondern eine Sammlung von Glaubenssätzen, die von deren Jüngern wie eine Religion verteidigt werden. Mal abgesehen davon, dass diese ganzen Rettungsschirme und Hilfspakete Geschenke an die Banken sind, damit die weiterzocken können wie bisher, vergessen solche Figuren wie Merkel und Lagarde, dass der Mensch der Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens sein sollte, nicht irgendwelche ominösen Märkte, die dazu noch Ansprüche auf immense Gewinne stellen, was dem eigentlichen Sinn der Spekulation auch nicht so ganz entspricht, denn wer spekuliert, kann eben auch verlieren. Das liegt wahrscheinlich an der totalen Überversorgung solcher Leute, dass die den Blick für die Wirklichkeit oder die Bedürfnisse der Bevölkerung völlig verloren haben, die fressen ja kein Brötchen weniger, auch wenn alles kaputtgespart wird. Auch in Griechenland übrigens nicht, wo die Politikerkaste, ähnlich wie bei uns, wie das Fett auf der Suppe schwimmt. Während in Griechenland die Verarmung, die Obdachlosigkeit, die AIDS-Rate, die Selbstmorde ansteigen wie noch nie, fahren die Politiker in der Weltgeschichte rum, wo sie sich mit den Ausbeutern aus anderen Ländern treffen, fürstlich speisen und saufen und ansonsten dafür sorgen, dass alles beim Alten bleibt, auf gar keinen Fall irgendetwas reguliert wird und man weiter auf Kosten der Bevölkerungen leben kann. Ist ja auch sehr bequem, und da in keinem mir bekannten Land Demokratie herrscht, ist es auch sehr schwierig, an den herrschenden Verhältnissen etwas zu ändern. Das wäre aber dringend nötig, es wäre sogar höchste Zeit, denn wir steuern auf den Abgrund zu und der Ereignishorizont ist bald überschritten, dann ist Sense. Übrigens auch in Hinsicht auf die Klimapolitik, die ja auch geflissentlich verschleppt wird. Das ist zwar ein anderes Kapitel, zeigt aber einen weiteren Aspekt des kollektiven Irreseins der Machthaber. Glauben die eigentlich, dass sie ungeschoren bleiben, wenn alles untergeht? Nicht wirklich, oder? Könnte sich nämlich als Irrglauben herausstellen.

Montag, 17. Oktober 2011

Minority Report

Aus immer noch aktuellem Anlass mal ein paar Bemerkungen zu den Bestrebungen unserer, sich dem Grundgesetz verweigernden Bundesregierung, einen totalitären Überwachungsstaat zu errichten. Der sogenannte Staatstrojaner, der dank der Bemühungen des CCC jetzt ans Licht der Öffentlichkeit kam, ist an sich schon ein Skandal, über den eine Regierung in einem Rechtsstaat stolpern müsste. Ein Komplettrücktritt wäre angesagt. Ich fürchte, das wird nicht der Fall sein, kann man also nur hoffen, dass zumindest der Bundesinnenminister seinen Hut nimmt. Jemand, der so drauf ist, ist völlig untragbar und gehört vor Gericht gestellt, statt sich seinen Hintern auf der Regierungsbank platt zu sitzen. Leider sind noch einige andere seines Schlages im Bundestag zu finden, vorwiegend in den rechten Parteien. Diese Sicherheitsfetischisten wollen einfach alles überwachen. Interessant, wie sie dabei argumentieren. Leider ist dieser Trojaner, der offenbar auch noch stümperhaft programmiert wurde, nur der Anfang. Es gibt zahlreiche derartige Projekte in der EU, von denen ich jetzt mal als Beispiel das sogenannte INDECT herausgreife. Dabei geht es um die flächendeckende Totalüberwachung und das Erkennen verdächtigen Verhaltens. Verdächtig in den Augen der Herrschenden, wohlgemerkt. Da ist man ratzfatz in den Mühlen der Ermittlungsbehörden, und das es dabei mehr unbescholtene Bürger als Terroristen erwischt, ist praktisch vorprogrammiert. Was soll also dieser Unsinn? Nun, hinter allem, was sich die Sicherbehörden ausdenken, wie zum Beispiel dieser Nummer mit dem Nacktscanner, stecken auch wirtschaftliche Überlegungen. Überwachung ist ein Riesengeschäft. Die Regierung plant, diesen Dreck weltweit zu exportieren, natürlich auch in Diktaturen, die ihre Bürger ganz offensichtlich unterdrücken, nicht nur in befreundete Scheindemokratien wie hier. Interessant dazu ein Grundsatzpapier  aus dem Wirtschaftsministerium, aus dem ersichtlich wird, dass die Regierung auf Grundrechte scheisst, wenn es darum geht, Kohle zu machen. Für solche Dinge werden übrigens Steuergelder verblasen, wir zahlen unsere Überwachung also auch noch selbst. Das ist die Krönung. Wir alle sehen, dass es so nicht weitergehen kann. Wir brauchen keine irren Politiker mit Allmachtsphantasien, denen die Interessen des Volkes egal sind. Wir brauchen ein neues, besseres System, doch dafür müssen wir die Politbrut erst mal loswerden. Das soll ja in einer richtigen Demokratie ganz einfach sein, rein theoretisch. Warum habe ich das Gefühl, dass das in der Praxis nicht ganz so einfach ist?

Dienstag, 20. September 2011

Der Besucher

Anlässlich des Besuchs des letzten absolutistischen Herrschers Europas, des Oberhaupts der kruden Sekte, die unter dem Namen katholische Kirche bekannt ist, einige Bemerkungen. Wie wir alle wissen, liegt in Deutschland im Verhältnis von Staat und Kirche einiges im Argen, da ist die bevorstehende Rede des Papstes im Bundestag nur ein trauriger Höhepunkt. Beginnen wir doch einfach bei den Wehrlosesten und Schwächsten der Gesellschaft, den Kindern. Diesen noch leicht beeinflussbaren Menschen werden von frühester Kindheit an im Kindergarten und in den Schulen haarsträubende Geschichten aus einem uralten Buch erzählt, dessen Wahrheitsgehalt irgendwo zwischen Grimms Märchen und dem Herrn der Ringe liegen dürfte. Trotzdem wird so getan, als handelte es sich um Tatsachen. Der Schaden, der damit im kindlichen Geist angerichtet wird, sollte doch mal näher untersucht werden. Daher gehört Religionsunterricht nicht in Schulen. Aber, wie die Schulen selbst, dient diese Veranstaltung nur dazu, angepasste, konforme und von Untertanengeist erfüllte Menschen heranzuziehen, die zu allem ja und amen sagen und nicht aufmucken. Hier arbeiten Staat und Kirche Hand in Hand, und auch sonst spielen sich diese beiden Institutionen die Bälle zu. Warum gibt es zum Beispiel die Kirchensteuer, die zudem vom Staat eingezogen wird? Als Entschädigung für entgangene Pfründen, die im Zuge der Säkularisierung den Kirchen genommen wurden? Dann wäre es an der Zeit, diese Praxis zu beenden, denn durch die lange Laufzeit dieser Konkordate und Staatskirchenverträge dürften alle Ansprüche der Kirchen, über deren Rechtmässigkeit man sich sowieso streiten könnte, mehr als übererfüllt sein. Niemand hat was dagegen, wenn verblendete Menschen die Kirche mit Spenden unterstützen, aber das der Staat Jahr für Jahr Milliardensummen in diesen zweifelhaften Konzern pumpt, ist eine Unverschämtheit. Die wenigsten Dinge finanziert die Kirche selbst. Ob die horrenden Gehälter der deutschen Kirchenfürsten oder den Unterhalt von Kindergärten oder Krankenhäusern in kirchlicher Trägerschaft, all das bezahlt der Staat. Trotzdem entscheidet die Kirche, was da läuft. Das mündet in so absurden Nummern wie fehlendes Streikrecht, Kinder, die aufgrund der "falschen" Konfession nicht nebenan zur Schule gehen können, sondern kilometerlange Schulwege zurücklegen müssen oder die Diskriminierung von geschiedenen und wiederverheirateten katholischen Mitarbeitern. Dieses staatliche Geld könnte besseren Zwecken dienen. Das sind aber nur die offensichtlichsten der offiziellen und legalen Geschichten, da fließt noch mehr Geld hin, keine Sorge. Die finsteren Sachen sind interessanter. Die Vatikanbank zum Beispiel, die persönliches Eigentum des Papstes ist, ist seit Ewigkeiten eine herausragende Mitspielerin im Geldwäschegeschäft. Der Vatikan ist da insofern in einer günstigen Position, als die kirchlichen Mitarbeiter dieser Bank durch die Lateranverträge vor Verfolgung geschützt sind und die Bank an sich, da sie im Vatikan liegt, von den italienischen Finanzfahndern nicht kontrolliert werden kann. Es gibt da ein interessantes Buch drüber, in dem diese Machenschaften näher beleuchtet werden. Warum erzählt man das nicht den Kindern in der Schule, anstatt da eine Märchenwelt vorzugaukeln? Dann wüssten sie, dass die Kirche ein Ort ist, dem sie besser fernbleiben, gerade für Kinder sicher ein nützlicher Hinweis, auch wenn die noch keine Finanzgeschäfte tätigen, denn für sie sind kirchliche Institutionen sehr gefährlich, wie wir alle wissen. Überhaupt ist der Umgang der katholischen Kirche mit den Kinderschändungen ein erbärmliches Kapitel und auch der Papst fördert nicht gerade die Aufklärung. Totschweigen, nur zugeben, was eh bekannt ist und dann ein lächerliches Entschädigungsangebot machen, das ist alles, was da kommt. Würde die Kirche angemessene Entschädigungen zahlen, die sowieso nichts gutmachen können, würde sie wohl trotz ihrer unermesslichen Reichtümer an den Rand der Insolvenz geraten. Das wäre allerdings nicht schlimm, denn wer braucht den Laden? Ich wundere mich sowieso, wie sich so etwas so lange halten konnte. Religion macht abhängig, behindert das eigene Denken und scheint mir für moderne und aufgeklärte Menschen ein denkbar ungeeigneter Weg zu sein, sich die Welt zu erklären. Religion sollte ausschliesslich Privatsache sein, die institutionelle Kirche ist überflüssig. Jetzt noch schnell ein schönes Bild in Sachen Güte und Nächstenliebe der Kirche, die genug Kohle hätte, um wirklich zu helfen. Warum tut sie da nichts? Statt dessen hortet sie riesige Vermögen und jongliert damit an den Finanzmärkten, um noch mehr zusammenzuraffen. Das entspricht sicher nicht den Gedanken des Gründers dieser Sekte, dessen Existenz historisch allerdings nicht belegt ist. Auch das noch.

Montag, 29. August 2011

Waffenhandel

Es ist doch immer wieder erschreckend, was sich unsere ach so christliche Regierung leistet. Diese Typen könnten ja Waffenexporte grundsätzlich verbieten, aber nein, sie hören die Rubel rollen, von denen der eine oder andere sicher auch den Weg in ihre Taschen findet und schon sind alle Bedenken, so da jemals welche waren, und sämtliche christlichen Grundsätze vergessen. Leute wie Viktor Bout wandern für die gleiche Tätigkeit in den Knast und unsere Regierungsmitglieder, insbesondere die Mitglieder des Bundessicherheitsrates, laufen frei rum. Seltsam, warum ist das so? Ich mache keinen Unterschied zwischen Waffenhändlern, egal, ob sie mit dem Handel ein privates Unternehmen betreiben oder ob sie im Namen einer Regierung oder Nation handeln, Verbrecher sind Verbrecher. Diese Leute sind mittelbar für den Tod und die Verstümmelung von Millionen von Menschen verantwortlich. Ob die noch ruhig schlafen können? Wahrscheinlich können sie, muss man leider sagen, denn diese Typen haben kein Gewissen. Ich möchte jetzt auch nicht das übliche Totschlagargument "deutsche Arbeitsplätze" hören, Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind keine Arbeitsplätze, die können ruhig ersatzlos gestrichen werden, und dass Deutschland mittlerweile der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ist, wirft ein mehr als schlechtes Licht auf dieses Land und vor allem auf diese Regierung, deren Chefin ja leider der Industrie gehört und bei der man sich über gar nichts wundern muss. Um so mehr sollte man sich wundern, dass demnächst der Papst nach Deutschland kommt und vor dem Bundestag sprechen soll, sicher auch eine zwielichtige Geschichte, denn der Vatikan treibt ja auch so einige dunkle Geschäfte, auf die ich jetzt gar nicht näher eingehe. Was will der Typ denn da erzählen? Die Mär von der Nächstenliebe? Da sehe ich die Figuren auf der Regierungsbank aber schon verstohlen gähnen. "Konto geht vor Christentum" werden die sich denken und von weiteren Rüstungsdeals träumen. Ich jedenfalls sehe mich von dieser Regierung nicht vertreten und sie machen ihre Mordsgeschäfte ausdrücklich nicht in meinem Namen. Frei nach Tucholsky kann man nicht mehr nur sagen "Soldaten sind Mörder", sondern auch "Politiker sind Mörder". 

Dienstag, 9. August 2011

Repression und beginnende Gegenwehr

Griechenland, Spanien, das gelobte Land Israel, sogar das, die USA,  jetzt England, egal, wohin das Auge blickt, die normalen Leute, um die es in einem Staat doch gehen sollte, sonst könnte man sich diese Konstruktion auch sparen, überall haben sie die Schnauze voll. Die unmittelbaren Auslöser mögen verschieden sein, hier ein erschossener Bürger, dort zu hohe Mieten, letztlich merken die Menschen, dass es ihnen an den Kragen gehen soll. Mit der Ausrede von den Märkten, der Globalisierung, der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb werden weltweit soziale Standards geschleift. Die großen Konzerne haben das Sagen, die Politiker sind hilflos oder willfährige Erfüllungsgehilfen und beide kümmern sich einen Dreck um das Wohlergehen der Bürger. In Deutschland zum Beispiel geht es seit Jahrzehnten nur noch bergab. Nach einer kurzen Phase der Hoffnung Ende der 60er und in den 70ern läuft die Umverteilung von unten nach oben in ganz großem Stil. Mit einer beispiellosen Propaganda wird den Leuten vorgelogen, sie müssten sich einschränken, den Gürtel enger schnallen, mehr leisten. Prekäre Jobs, Aushöhlung der Sozialsysteme, Privatisierung auf allen Gebieten, alles, was sich diese sogenannte Regierung ausdenkt, dient nicht den vielen Menschen im Staat, pro forma "der Souverän" genannt, real "der Verarschte", sondern nur einer kleinen Gruppe von Abzockern. Dieser Tage stand ein Artikel in der Zeitung, in dem sich sogar altgediente Konservative, die ihr Leben lang die Kräfte des Marktes beschworen haben, langsam fragen, ob linke Positionen, die von "Kommunistenfressern" verteufelt und immer in der Radikalenecke angesiedelt werden, nicht doch mehr Vernunft zeigen, als das ganze marktgläubige Gesindel, das stur seine längst widerlegten Glaubenssätze verfolgt, denn was anderes als Glaubenssätze sind das nicht, auch wenn es gern als Wirtschaftswissenschaft hingestellt wird. Ich bin mal gespannt, ob und vor allem wann hier den Verantwortlichen das erste Licht aufgeht. Müssen auch hier erst Zeltstädte auf zentralen Plätzen entstehen oder die ersten Autos oder Häuser brennen, bis sich was bewegt? Ich glaube allerdings, dass sich auch dann nichts bessert, sondern dass die Leute zusammengeknüppelt und notfalls zusammengeschossen werden, um die "öffentliche Ordnung" wiederherzustellen. Wer den Mund aufmacht, wird ja gerne als Aufrührer, Unruhestifter oder gar Terrorist bezeichnet. Die kleine Gruppe, die das Geld und die Macht hat, wird sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, zugegebenermaßen ein absurder Ausdruck in dem Zusammenhang, und ihre Marionetten, die Politiker, in ihrem Sinne handeln lassen. Es sieht düster aus.