Montag, 29. August 2011

Waffenhandel

Es ist doch immer wieder erschreckend, was sich unsere ach so christliche Regierung leistet. Diese Typen könnten ja Waffenexporte grundsätzlich verbieten, aber nein, sie hören die Rubel rollen, von denen der eine oder andere sicher auch den Weg in ihre Taschen findet und schon sind alle Bedenken, so da jemals welche waren, und sämtliche christlichen Grundsätze vergessen. Leute wie Viktor Bout wandern für die gleiche Tätigkeit in den Knast und unsere Regierungsmitglieder, insbesondere die Mitglieder des Bundessicherheitsrates, laufen frei rum. Seltsam, warum ist das so? Ich mache keinen Unterschied zwischen Waffenhändlern, egal, ob sie mit dem Handel ein privates Unternehmen betreiben oder ob sie im Namen einer Regierung oder Nation handeln, Verbrecher sind Verbrecher. Diese Leute sind mittelbar für den Tod und die Verstümmelung von Millionen von Menschen verantwortlich. Ob die noch ruhig schlafen können? Wahrscheinlich können sie, muss man leider sagen, denn diese Typen haben kein Gewissen. Ich möchte jetzt auch nicht das übliche Totschlagargument "deutsche Arbeitsplätze" hören, Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind keine Arbeitsplätze, die können ruhig ersatzlos gestrichen werden, und dass Deutschland mittlerweile der drittgrößte Waffenexporteur der Welt ist, wirft ein mehr als schlechtes Licht auf dieses Land und vor allem auf diese Regierung, deren Chefin ja leider der Industrie gehört und bei der man sich über gar nichts wundern muss. Um so mehr sollte man sich wundern, dass demnächst der Papst nach Deutschland kommt und vor dem Bundestag sprechen soll, sicher auch eine zwielichtige Geschichte, denn der Vatikan treibt ja auch so einige dunkle Geschäfte, auf die ich jetzt gar nicht näher eingehe. Was will der Typ denn da erzählen? Die Mär von der Nächstenliebe? Da sehe ich die Figuren auf der Regierungsbank aber schon verstohlen gähnen. "Konto geht vor Christentum" werden die sich denken und von weiteren Rüstungsdeals träumen. Ich jedenfalls sehe mich von dieser Regierung nicht vertreten und sie machen ihre Mordsgeschäfte ausdrücklich nicht in meinem Namen. Frei nach Tucholsky kann man nicht mehr nur sagen "Soldaten sind Mörder", sondern auch "Politiker sind Mörder". 

Dienstag, 9. August 2011

Repression und beginnende Gegenwehr

Griechenland, Spanien, das gelobte Land Israel, sogar das, die USA,  jetzt England, egal, wohin das Auge blickt, die normalen Leute, um die es in einem Staat doch gehen sollte, sonst könnte man sich diese Konstruktion auch sparen, überall haben sie die Schnauze voll. Die unmittelbaren Auslöser mögen verschieden sein, hier ein erschossener Bürger, dort zu hohe Mieten, letztlich merken die Menschen, dass es ihnen an den Kragen gehen soll. Mit der Ausrede von den Märkten, der Globalisierung, der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb werden weltweit soziale Standards geschleift. Die großen Konzerne haben das Sagen, die Politiker sind hilflos oder willfährige Erfüllungsgehilfen und beide kümmern sich einen Dreck um das Wohlergehen der Bürger. In Deutschland zum Beispiel geht es seit Jahrzehnten nur noch bergab. Nach einer kurzen Phase der Hoffnung Ende der 60er und in den 70ern läuft die Umverteilung von unten nach oben in ganz großem Stil. Mit einer beispiellosen Propaganda wird den Leuten vorgelogen, sie müssten sich einschränken, den Gürtel enger schnallen, mehr leisten. Prekäre Jobs, Aushöhlung der Sozialsysteme, Privatisierung auf allen Gebieten, alles, was sich diese sogenannte Regierung ausdenkt, dient nicht den vielen Menschen im Staat, pro forma "der Souverän" genannt, real "der Verarschte", sondern nur einer kleinen Gruppe von Abzockern. Dieser Tage stand ein Artikel in der Zeitung, in dem sich sogar altgediente Konservative, die ihr Leben lang die Kräfte des Marktes beschworen haben, langsam fragen, ob linke Positionen, die von "Kommunistenfressern" verteufelt und immer in der Radikalenecke angesiedelt werden, nicht doch mehr Vernunft zeigen, als das ganze marktgläubige Gesindel, das stur seine längst widerlegten Glaubenssätze verfolgt, denn was anderes als Glaubenssätze sind das nicht, auch wenn es gern als Wirtschaftswissenschaft hingestellt wird. Ich bin mal gespannt, ob und vor allem wann hier den Verantwortlichen das erste Licht aufgeht. Müssen auch hier erst Zeltstädte auf zentralen Plätzen entstehen oder die ersten Autos oder Häuser brennen, bis sich was bewegt? Ich glaube allerdings, dass sich auch dann nichts bessert, sondern dass die Leute zusammengeknüppelt und notfalls zusammengeschossen werden, um die "öffentliche Ordnung" wiederherzustellen. Wer den Mund aufmacht, wird ja gerne als Aufrührer, Unruhestifter oder gar Terrorist bezeichnet. Die kleine Gruppe, die das Geld und die Macht hat, wird sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, zugegebenermaßen ein absurder Ausdruck in dem Zusammenhang, und ihre Marionetten, die Politiker, in ihrem Sinne handeln lassen. Es sieht düster aus.