Dienstag, 25. Januar 2011

Join the Army

Der ölige Kriegsminister befindet sich in Schwierigkeiten und er sieht sich gezwungen, von seiner Wolke der Hochwohlgeborenen herunterzusteigen und sich in die Niederungen des gemeinen Volkes zu begeben. Sehr lästig, das Ganze, könnte man doch statt dessen ein, zwei Fototermine wahrnehmen. Worum geht es? Diverse Skandale erschüttern die Army. Auf dem Segelschulschiff Gorch Fock stürzte eine Offiziersanwärterin in den Tod, in Afghanistan scheinen sich die Soldaten gegenseitig über den Haufen zu schießen und an der Heimatfront wird die Feldpost der kämpfenden Truppe geöffnet, wahrscheinlich, um unliebsame Informationen verschwinden zu lassen. Sicher ist jeder Tote zu bedauern und ebenso sicher wird der schneidige Minister für alles eine Lösung finden, doch die grundsätzliche Fragen werden gar nicht gestellt. Wofür brauchen wir ein Segelschiff für die Bundeswehr und warum sind wir in Afghanistan? Die Gorch Fock ist ein Relikt, ein teures Spielzeug, reiner Luxus. Soweit ich weiß, wird der Rest der Flotte durch Motoren angetrieben, was soll also eine Ausbildung auf so einem alten Kahn? Seeräuberromantik? Ich möchte mal wissen, was so ein alter Pott im Unterhalt kostet, also: Einmotten, Problem gelöst. Die Matrosen auf andere Schiffe der Marine zu verteilen, dürfte ja kein Problem sein. Die andere Frage, warum deutsche Soldaten in Afghanistan stehen, ist schon komplexer, letztlich sind es aber Interessen der Industrie. Die EU weitet zunehmend ihre imperialistisch motivierten Feldzüge aus, um auch ein Stück vom Rohstoffkuchen abzubekommen. Für den Weiterbestand als Industrienation ist den europäischen Ländern jedes Mittel recht, auch der Krieg. Dazu auch ein interessanter Artikel in der Jungen Welt vom 19.01.2011. Außerdem stecken viele Politiker, nicht zuletzt die Kanzlerin, mit der Rüstungsmafia unter einer Decke, man sehe nur, aus welchen Ecken die Spenden mancher Parteien kommen. Da zeigt man sich doch dann gerne erkenntlich, indem man Rüstungsaufträge vergibt, das Zeug in diversen Feldzügen schrottet und somit für stete Nachfrage sorgt. Wenn dabei noch ein paar zum Waffengang gedungene HartzIVler draufgehen, um so besser. Leider geht der Trend eindeutig in Richtung mehr Krieg statt weniger, da die Politiker der Welt in ihren primitiven Denkmustern verharren, statt nach vernünftigen Lösungen für die Zukunft zu suchen und dabei die Bevölkerung mitzunehmen. Traurig, dass das alles solche totalen Versager sind, die die Menschheit zugrunde richten werden. Kann man nur hoffen, dass uns keine intelligenten Außerirdischen beobachten. Die würden wahrscheinlich gar nicht begreifen, was hier für bescheuerte Aktionen ablaufen.

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