Dienstag, 9. August 2011

Repression und beginnende Gegenwehr

Griechenland, Spanien, das gelobte Land Israel, sogar das, die USA,  jetzt England, egal, wohin das Auge blickt, die normalen Leute, um die es in einem Staat doch gehen sollte, sonst könnte man sich diese Konstruktion auch sparen, überall haben sie die Schnauze voll. Die unmittelbaren Auslöser mögen verschieden sein, hier ein erschossener Bürger, dort zu hohe Mieten, letztlich merken die Menschen, dass es ihnen an den Kragen gehen soll. Mit der Ausrede von den Märkten, der Globalisierung, der Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb werden weltweit soziale Standards geschleift. Die großen Konzerne haben das Sagen, die Politiker sind hilflos oder willfährige Erfüllungsgehilfen und beide kümmern sich einen Dreck um das Wohlergehen der Bürger. In Deutschland zum Beispiel geht es seit Jahrzehnten nur noch bergab. Nach einer kurzen Phase der Hoffnung Ende der 60er und in den 70ern läuft die Umverteilung von unten nach oben in ganz großem Stil. Mit einer beispiellosen Propaganda wird den Leuten vorgelogen, sie müssten sich einschränken, den Gürtel enger schnallen, mehr leisten. Prekäre Jobs, Aushöhlung der Sozialsysteme, Privatisierung auf allen Gebieten, alles, was sich diese sogenannte Regierung ausdenkt, dient nicht den vielen Menschen im Staat, pro forma "der Souverän" genannt, real "der Verarschte", sondern nur einer kleinen Gruppe von Abzockern. Dieser Tage stand ein Artikel in der Zeitung, in dem sich sogar altgediente Konservative, die ihr Leben lang die Kräfte des Marktes beschworen haben, langsam fragen, ob linke Positionen, die von "Kommunistenfressern" verteufelt und immer in der Radikalenecke angesiedelt werden, nicht doch mehr Vernunft zeigen, als das ganze marktgläubige Gesindel, das stur seine längst widerlegten Glaubenssätze verfolgt, denn was anderes als Glaubenssätze sind das nicht, auch wenn es gern als Wirtschaftswissenschaft hingestellt wird. Ich bin mal gespannt, ob und vor allem wann hier den Verantwortlichen das erste Licht aufgeht. Müssen auch hier erst Zeltstädte auf zentralen Plätzen entstehen oder die ersten Autos oder Häuser brennen, bis sich was bewegt? Ich glaube allerdings, dass sich auch dann nichts bessert, sondern dass die Leute zusammengeknüppelt und notfalls zusammengeschossen werden, um die "öffentliche Ordnung" wiederherzustellen. Wer den Mund aufmacht, wird ja gerne als Aufrührer, Unruhestifter oder gar Terrorist bezeichnet. Die kleine Gruppe, die das Geld und die Macht hat, wird sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, zugegebenermaßen ein absurder Ausdruck in dem Zusammenhang, und ihre Marionetten, die Politiker, in ihrem Sinne handeln lassen. Es sieht düster aus.

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