Dienstag, 2. November 2010

Kommunikationsprobleme

Es ist immer wieder erheiternd, wie viele "Kommunikationsprobleme" im Dialog zwischen Regierung und Bevölkerung auftauchen. Egal, was für einen Mist sich die Merkel-Truppe ausdenkt, wenn Widerstand auftaucht, heißt es immer, die Angelegenheit sei nicht ausreichend kommuniziert worden. Auf die Idee, den Nutzen der jeweiligen Vorhaben noch einmal genau zu hinterfragen, kommt die Regierung nicht. Statt dessen werden die Werbeetats hochgefahren, um mit Lug und Trug den Leuten auch noch den letzten Blödsinn schmackhaft zu machen. Ein schönes Beispiel ist im Moment die CCS-Technik, deren unglaubliche Genialität ich ja schon mal beschrieben habe. Im Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH wird gerade ein Weg gesucht, die Bevölkerung so mit relevanten Daten zu versorgen, dass sich diese eine Meinung über CCS bilden kann, denn "die gesellschaftliche Akzeptanz von CCS sei eine entscheidende Voraussetzung für den großindustriellen Einsatz der Technologie." Es geht also darum, diese Technologie in großem Maßstab einzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Akzeptanz steigt und der Widerstand schwindet. Da darf man an der Neutralität der Informationen sicher zweifeln. Völlig unausgereifter Mist, der noch nirgendwo in Deutschland auch nur ansatzweise funktioniert, soll trotzdem gegen den Willen der Bürger durchgesetzt werden, weil sich irgendwelche Industriellen eine goldene Nase verdienen wollen. Auf korrekte Informationen der Regierung zu hoffen, wäre wohl mehr als blauäugig, denn, wie schon mehrfach erwähnt, sieht sich diese nur als Erfüllungsgehilfe der Industrie, die Bürger sind der unwichtige Bodensatz, der malochen und die Kohle abdrücken soll, damit dieses Geld dann in "wichtigen" Projekten versenkt werden kann. In Sachsen-Anhalt hat sich jetzt der gesamte Landtag mit allen Fraktionen gegen die Verpressung von Kohlendioxid im Boden ausgesprochen, das wird also noch ein hartes Stück Arbeit für die damit befassten Werbeabteilungen. Noch bevor diese Technologie im großen Stil angewandt wird, scheint die Müllhalde der Geschichte zu winken. Das wäre dann mal ein schönes Beispiel dafür, dass die Clique aus Industrie und Regierungsvertretern doch nicht alles durchsetzen kann. Man kann nur hoffen, dass es dabei bleibt und ausnahmsweise mal die Vernunft siegt. Das war jetzt aber nur der Fall der CCS-Technik, die "Kommunikationprobleme" tauchen ja immer und überall auf: Der neue ePerso ist Schrott? Egal, macht Werbung dafür, Stuttgart 21 ist unnötig? Egal, nicht richtig kommuniziert, die Leute wollen nicht durch die Nacktscanner? Lügt ihnen vor, es diene ihrer Sicherheit. Diese ganzen Projekte dienen nicht der Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung, sondern nur dem Anschwellen der Bankkonten gewisser Interessengruppen. Sollte mal jemand Zweifel anmelden, wird die Propagandamaschinerie angeworfen. Vernunft sieht anders aus. Übrigens, die von der Leyen beschäftigt 37 Leute, die ihren Müll wie Leistung aussehen lassen sollen. Das nenne ich mal ein echtes Kommunikationsproblem.

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