Donnerstag, 14. Oktober 2010

Von den Arten

Bald ist es wieder soweit: Nächste Woche beginnt im japanischen Nagoya ein neuer UN-Gipfel zur biologischen Vielfalt. Da treffen sich wieder Leute, die sich für wichtig halten und die versuchen, die Haltung ihrer jeweiligen Regierung durchzusetzen. Wie immer wird es nur um wirtschaftliche Interessen gehen und nicht darum, wie man die Vernichtung von Lebensräumen und der dort lebenden Arten stoppen kann. Selbst bei solchen Artenschutzkonferenzen herrscht das Primat der Wirtschaft, dem sich alles unterzuordnen hat. Wie kann man so bescheuert und so geldgeil sein? Die Menschheit, oder wohl eher der Teil der Menschheit, der vom bestehenden System am meisten profitiert, möchte, daß es immer so weitergeht: totale Ausbeutung aller natürlichen Ressourcen ohne Rücksicht auf Kollateralschäden, Wachstum um jeden Preis. Hauptsache, der Rubel rollt. Es gibt auf diesem Planeten wohl kein Fleckchen mehr, das noch nicht vom Menschen beeinflusst, oder besser, verseucht ist. Mal abgesehen davon, daß damit an dem Ast gesägt wird, auf dem man selber sitzt, ist der Mensch nicht allein auf diesem Planeten. Es gibt massenhaft weitere Arten, die zumindest gleichberechtigt sind. Würde man den Wert einer Art nach ihrer Umweltverträglichkeit oder zum Beispiel auch nach ihrer Intelligenz bemessen, hätte der Mensch eh sehr schlechte Karten. Wenn ich mir ansehe, wie zum Beispiel mit immer größeren Risiken in den allerletzten Ecken nach Öl gebohrt wird, oder auf besonders seltene Tiere Jagd gemacht wird, um ihr Fell oder sonstige Teile ihres Körpers an irgendwelche Vollidioten zu verkaufen, kriege ich die Krise. Gerade kam was im Radio über Wilderei. Zumindest das sollte man doch in den Griff kriegen können. Elefanten bewachen, das bringt auch Arbeitsplätze, immer ein Argument, Tiger bewachen und überhaupt alles, was da kreucht und fleucht. Erwischte Wilderer an Ort und Stelle umlegen, das wirkt abschreckend. Das aber nur als kleiner Exkurs. Man muß von diesem Fetisch des Wirschaftswachtums weg. In einem geschlossenen System, wie die Erde eins ist, ist kein permanentes Wachstum möglich. Das müsste sogar unsere Spitzenphysikerin Merkel wissen. Trotzdem predigt auch sie diesen Wachstumsmüll. Ich stelle fest, daß die Machthaber auf diesem Planeten genau die Leute sind, die auf gar keinen Fall an die Macht hätten kommen dürfen. Die richten alles zugrunde mit ihrer Gier nach Geld, Macht und ähnlichem Quatsch. Wobei mit Machthabern nicht unbedingt die Regierungen gemeint sind, sondern eher deren Besitzer. Wenn wir so weitermachen, sind auf jeden Fall Überlegungen über die Zukunft des DAX, des Dollars, des Euros und der Wirtschaft überflüssig. Das alles gibt`s dann nämlich sehr bald nicht mehr. Wie schade.

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