Donnerstag, 16. September 2010

Finanzmafia

Gestern Abend, natürlich relativ spät, kam ein interessanter Film über die Banken- und Finanzkrise: "Zocken bis der Staat hilft." Dabei wurde offenbar, daß nirgendwo auf der Welt so vertuscht, gemauschelt und unter den Teppich gekehrt wird wie in Deutschland. Während in anderen Ländern eine Untersuchung der Ursachen zumindest in Angriff genommen wird, passiert hier in dieser Hinsicht gar nichts. Ganz im Gegenteil, hier bekommen die teils inkompetenten, teils kriminellen Bankster prima Posten in Beratergremien der Bundesregierung. Woanders sitzen diese Finanzgenies vor Untersuchungsausschüssen, wo sie durch die Mangel gedreht werden, oder sogar im Knast, wie zum Beispiel in Island. Ist zwar nur Untersuchungshaft, aber immerhin. Einige Island-Banker werden mit internationalem Haftbefehl gesucht, traumhafte Zustände. In Deutschland stecken die Politiker mit den Bankstern unter einer Decke, kein Wunder, denn viele Politiker saßen bei den Banken mit in den Aufsichtsräten, wo sie ihre totale Inkompetenz in Sachen Finanzen so richtig ausleben konnten. Was haben die da zu suchen? Wenn schon die Profis zu blöd sind, die Finanzmärkte zu durchschauen, was hat man dann von Politikern zu erwarten, die ja nun wirklich nichts richtig können? In dem Film kam auch zur Sprache, daß die deutschen Finanzprofis sich in ihrer grenzenlosen Geldgeilheit besonders dumm angestellt haben: In dem riesigen Schwarze-Peter-Spiel mit ständig anders gebündelten und weiterverkauften Risikopapieren waren es ganz besonders oft deutsche Banken, die zum Schluß auf diesen Papieren sitzenblieben. Mitspielen wollen, aber das Spiel nicht kapieren, wie doof kann man eigentlich sein? Wie gesagt, deutsche Banker laufen nicht Gefahr, in irgendeiner Weise belangt zu werden, da besteht seitens der Politik keinerlei Interesse. Statt dessen ist für diese Leute weiterhin bestens gesorgt. Im Gegensatz zu den normalen Menschen in diesem Land, die mit ihren Steuergeldern jetzt die Zeche zahlen dürfen. Dafür zahlen die Bürger aber keine Steuern. Wenn schon alle Geld in Form von Steuern abgeben müssen, dann muß dieses Geld auch der Allgemeinheit zugute kommen und nicht irgendwelchen Schwerstkriminellen, die gerne Kasino spielen. Die sollen selber geradebiegen, was sie vergeigt haben oder untergehen, selbst Schuld. Überhaupt ist wohl die Haftung mit dem persönlichen Eigentum ein guter Ansatz, sowohl Banker als auch Politiker von allzu tolldreisten Aktionen abzuhalten. Leider zocken die Zocker schon wieder, schlimmer als je zuvor, sie wissen ja nun, daß sie gerettet werden. Höchste Zeit, das zu ändern.

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